Zwei Novellen aus dem amerikanischen Underground der Extrem-Literatur.
XXX: Xavier ist ein Teufel in Menschengestalt. Wenn er mit seinen Opfern fertig ist, schneidet er ihnen ein X in die Haut.
Verführte Leichen: Sadie arbeitet in einem Bestattungsunternehmen und erliegt ihren verdorbenen und obszönen Gedanken.
Das Buch vereint zwei Kurzgeschichten mit kontroversem und verstörendem Inhalt.
In der ersten Geschichte begegnet ein Mann namens Xavier einer abgelegenen Familie in einem Waldhaus. Was zunächst als harmlose Begegnung erscheint, eskaliert bald in eine brutale und grausame Abfolge von Ereignissen, die sowohl die beiden Töchter als auch deren Mutter betreffen. Mit der Rückkehr des Vaters verändert sich die Situation ein weiteres Mal grundlegend.
Die zweite Geschichte handelt von Sadie, die in einem Bestattungsinstitut tätig ist. Im Laufe der Handlung entwickelt sie eine obsessive und tabulose Faszination für die Verstorbenen, mit denen sie arbeitet. Nach und nach gibt sie sich ihren heimlichen Wünschen hin.
Beide Geschichten thematisieren Grenzüberschreitungen und menschliche Abgründe auf drastische Weise.
Zwei Kurzgeschichten, beide auf ihre Art extrem – genau das, was man bei einem Titel aus der Festa-Extrem-Reihe erwarten würde. Inhaltlich wird nicht lange gefackelt, man wird ohne Umwege mitten ins Grauen geworfen.
Beide Geschichten nehmen kein Blatt vor den Mund, doch trotz der drastischen Szenen fehlte mir stellenweise der Bezug zu den Opfern. Es bleibt oft oberflächlich, was dazu führt, dass man emotional kaum involviert ist. Gerade bei solch heftigen Themen hätte ein Hauch mehr Tiefe die Wirkung deutlich verstärken können.
Trotzdem: Wer bewusst zu dieser Art von Literatur greift und genau weiß, worauf er sich einlässt, wird bekommen, was er sucht – schonungslos, kompromisslos und explizit.
Heftig, direkt und nichts für schwache Nerven. Wer extrem will, wird bedient – nur wer neben Blut auch Charaktertiefe sucht, wird hier nicht ganz fündig.
