Stalker

Stalker

Kurzbeschreibung

Eric Sanders spürt, dass diese Rolle seine große Chance ist. Und er soll recht behalten: Die Resonanz auf seine schauspielerische Leistung im Münchner Tatort ist rundum positiv, seine Bekanntheit wächst, seine Followerzahlen auf Social Media steigen.
Bis plötzlich jemand anfängt, sich für ihn auszugeben. Seine Identität zu übernehmen, sich in sein Leben zu drängen. Zunächst digital, dann in Person.
Eric fühlt sich massiv bedroht, kann es sich nicht erklären.
Bis die Nachricht bei ihm eintrifft: Gestehe den Mord, oder alle, die du liebst, werden sterben. Und Erinnerungsfetzen auftauchen.
Was hat er getan? Damals, als er gerade einmal elf Jahre alt war.

Inhaltsangabe

Der Theaterschauspieler Eric erlebt den Höhepunkt seiner Karriere, als er durch eine Rolle im TV-Tatort plötzlich einem breiten Publikum bekannt wird. Seine Followerzahlen in den sozialen Medien steigen rasant, und er genießt die Aufmerksamkeit und den Erfolg. Doch der Ruhm bringt nicht nur positive Veränderungen mit sich. Schon bald bemerkt Eric, dass sich jemand für ihn ausgibt, seine Accounts übernimmt und ihn mit verstörenden Nachrichten konfrontiert. Der anonyme Stalker scheint über sein Leben bestens informiert zu sein und macht deutlich, dass nichts mehr so sein wird, wie es einmal war.

Dann geschieht das Unfassbare: Erics Frau und sein Sohn werden entführt. Der Täter stellt ihm eine einzige, scheinbar absurde Forderung – er soll öffentlich gestehen, ein Kind ermordet zu haben. Doch Eric kann sich an nichts dergleichen erinnern. Panik und Verzweiflung treiben ihn dazu, in seiner eigenen Vergangenheit zu graben. Je tiefer er forscht, desto mehr kommen verdrängte Erinnerungen an die Oberfläche. Was ist damals wirklich geschehen? Welche Geheimnisse hat sein Unterbewusstsein jahrelang unter Verschluss gehalten?

Während die Zeit gegen ihn läuft und das Leben seiner Familie auf dem Spiel steht, setzt Eric alles daran, die Wahrheit herauszufinden. Doch mit jeder neuen Erkenntnis wird ihm klar, dass nichts so ist, wie er es geglaubt hat – und dass sein Leben vielleicht schon lange nicht mehr in seinen eigenen Händen liegt.

Persönliche Meinung

„Stalker – Er will dein Leben“ hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Die Geschichte beginnt mit einem zunächst ruhigen, aber dennoch fesselnden Einstieg, in dem sich langsam ein beklemmendes Gefühl aufbaut. Die Spannung steigert sich kontinuierlich, während Eric Sanders, ein aufstrebender Theaterschauspieler, plötzlich mit einem Albtraum konfrontiert wird: Jemand stiehlt seine Identität, kontrolliert seine Social-Media-Accounts und droht damit, sein Leben zu zerstören.

Eric ist ein vielschichtiger und authentischer Charakter, dessen Vergangenheit von dunklen Erinnerungen überschattet wird. Seine persönliche Entwicklung und die schrittweise Enthüllung der Wahrheit über sein eigenes Leben machen den Thriller besonders spannend. Der Autor schafft es, eine beklemmende Atmosphäre zu erzeugen, die sich zunehmend zuspitzt. Die kurzen Kapitel und der flüssige Schreibstil tragen zusätzlich dazu bei, dass die Geschichte durchgehend mitreißend bleibt.

Was diesen Thriller besonders macht, ist die geschickte Verknüpfung mit aktuellen Themen wie Identitätsdiebstahl, Medienmanipulation und der Gefahr, die von unserer digitalen Vernetzung ausgeht. Es ist erschreckend realistisch dargestellt, wie leicht es sein kann, durch gezielte Lügen und Intrigen gesellschaftlich und beruflich ruiniert zu werden. Die Geschichte wirft dabei immer wieder moralische Fragen auf und zeigt eindrucksvoll, wie sehr wir uns auf unsere eigenen Erinnerungen verlassen – und wie trügerisch sie manchmal sein können.

Zum Ende hin bleiben einige Fragen offen, was mich etwas unzufrieden zurückgelassen hat. Ein paar Aspekte hätten noch weiter vertieft oder zumindest klarer aufgelöst werden können. Das Finale selbst jedoch war unerwartet und stark inszeniert, sodass es mich dennoch überzeugt hat.

Fazit

Ein mitreißender Thriller mit einer spannenden Handlung und einem erschreckend realistischen Blick auf die Gefahren der digitalen Welt. Trotz einiger Wiederholungen und offener Fragen bleibt das Buch durchweg fesselnd und sorgt für Nervenkitzel bis zur letzten Seite. Wer sich auf eine packende Mischung aus Psychospielchen, Identitätskrise und dunklen Geheimnissen einlassen möchte, sollte sich diesen Thriller nicht entgehen lassen.

Meine Wertung