Neue Welten zu untersuchen ist alles, wovon die junge Forscherin Kira Navarez jemals geträumt hat. Doch ein harmloser Auftrag auf einem fernen Planeten lässt Kiras Traum zum größten Albtraum der Menschheit werden:
Bei der abschließenden Untersuchung des Planeten, der in Kürze kolonialisiert werden soll, stürzt Kira in eine Felsspalte – und entdeckt etwas, das kein menschliches Auge zuvor erblickt hat. Es wird sie vollständig und für immer verwandeln.
Kira ist allein. Wir sind es nicht. Und wir müssen einen Weg finden, um zu überleben.
Im Jahr 2252 hat die Menschheit die Grenzen der Erde längst überschritten und begonnen, das Universum zu kolonisieren. Kira, eine talentierte Xenobiologin, befindet sich auf Adrasteia, dem erdgroßen Mond des Planeten Adras, um entscheidende Forschungen durchzuführen, bevor die ersten Kolonisten eintreffen. Ihre Mission ist es, die Lebensfähigkeit des Mondes zu bewerten und sicherzustellen, dass die Umgebung für menschliches Leben geeignet ist.
Nach vier Monaten intensiver Forschung steht nur noch eine letzte Untersuchung aus. Der Kontakt zu einer Drohne, die organische Materialien entlang der Küstenregion nachgewiesen hatte, ist plötzlich abgebrochen. Die strengen Sicherheitsprotokolle der Mission verlangen eine sofortige Untersuchung der Situation. Widerstrebend bricht Kira mit ihrem Team zu einem Erkundungsflug auf, um das Schicksal der Drohne zu klären.
Die Suche führt sie zu den Trümmern der Drohne, die in einer abgelegenen Region nahe merkwürdigen Felsformationen zerschellt ist. Abgesehen von den Überresten der Drohne scheint nichts ungewöhnlich, bis Kira eine auffällige weiße Ader in einer nahegelegenen Felsspalte entdeckt. Getrieben von ihrer wissenschaftlichen Neugier untersucht sie die Formation näher und stürzt dabei in eine verborgene Kammer, die eindeutig nicht natürlichen Ursprungs ist.
In der Kammer findet sie einen Sockel mit einer geheimnisvollen Innenwölbung, die wie für ein bestimmtes Objekt oder Ritual gestaltet scheint. Trotz ihrer Vorsicht, nichts zu berühren, löst ihre Anwesenheit eine unerwartete Reaktion aus. Lichter flackern auf, und plötzlich findet sich Kira in völliger Dunkelheit wieder, bevor sie das Bewusstsein verliert.
Als Kira erwacht, liegt sie in der Krankenstation des Hauptquartiers, und sofort wird klar, dass sich etwas verändert hat. Nicht nur ihre Wahrnehmung der Umgebung ist anders, auch in ihr selbst scheinen sich neue, unerklärliche Fähigkeiten zu manifestieren. Mit der Entdeckung in der unterirdischen Kammer beginnt für Kira nicht nur ein Rennen gegen die Zeit, um die Bedeutung ihrer Entdeckung zu verstehen, sondern auch ein persönliches Abenteuer, das die Grenzen dessen, was sie für möglich hielt, sprengt.
Das Buch mag nicht für jeden das Richtige sein, denn es fordert seine Leser auf mehreren Ebenen. Die Vielzahl der Charaktere kann überwältigend sein, und in schnellen Szenen fällt es manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Doch die zahlreichen Freundschaften und Allianzen, die Kira auf ihrer Reise bildet, verleihen der Erzählung um das Überleben der Menschheit eine reiche Mischung aus Humor, Emotionen und Charme.
Eine besonders einprägsame Figur ist Gregorovich, die Schiffspersona der Wallfish, beschrieben als eine Art hochentwickeltes menschliches Gehirn, das die Systeme des Schiffs überwacht und steuert. Seine Dialoge mit Kira, geprägt von trockenem Humor, bringen eine willkommene Leichtigkeit in die teilweise düstere Erzählung, auch wenn dieser Humor vielleicht nicht jedermanns Geschmack trifft.
Das Buch strotzt zudem vor actionreichen Weltraumschlachten zwischen Menschen, Jellies und Nachtmaren, die mit fortschrittlichsten, futuristischen Waffen ausgefochten werden. Neben diesen Kampfhandlungen werden auch andere Sci-Fi-Elemente wie FTL-Reisen, Kryoschlaf, genetische Manipulationen und Nanotechnologien zur Schaffung von Supermenschen sowie der Einsatz von Antimaterie als Kraftstoff detailliert behandelt.
Für Fans von High-Sci-Fi bietet das Werk eine Fülle an detaillierten Beschreibungen und Erklärungen, die tief in die technischen und theoretischen Aspekte der Zukunftstechnologien eintauchen. Diese Genauigkeit kann das Lesetempo manchmal verlangsamen, wenn es um komplizierte wissenschaftliche Theorien und Technologiebeschreibungen geht. Wer jedoch eine umfassende und tiefgründige Science-Fiction-Erfahrung sucht, wird hier sicherlich nicht enttäuscht.
Christopher Paolini hat mit „Infinitum – Die Ewigkeit der Sterne“ ein bemerkenswert vielschichtiges und komplexes Werk geschaffen, das Liebhaber von Science-Fiction begeistern wird. Das Buch bietet eine reiche Palette an Sci-Fi-Elementen und vielfältigen Handlungssträngen, die es zu einem spannenden Leseerlebnis machen. Obwohl die Komplexität der Geschichte manchmal herausfordernd sein kann und ich gelegentlich den Überblick verlor, war das Buch insgesamt sehr unterhaltsam.
Ein besonderes Lob verdient das Hörbuch. Der Sprecher bringt eine außerordentliche Qualität in die Erzählung und verwandelt das Buch in ein herausragendes Hörerlebnis. Seine Interpretation bereichert die faszinierende Welt, die Paolini erschaffen hat, und macht „Infinitum“ zu einem Genuss für die Ohren. Fans von tiefgründigen Science-Fiction-Geschichten werden mit diesem Buch sicher ihre Freude haben.