Ich, die Königin

Kurzbeschreibung

Ein imposantes historisches Roman-Epos um Königin Isabella von Kastilien, die Kolumbus auf seine Reise schickte und sogar die Mauren in die Flucht schlug.
Kastilien 1464. Das Land droht im Chaos zu versinken. Reisende und Kaufleute werden immer häufiger von Räuberbanden überfallen, während sich Adel und Klerus auf Kosten des hungernden Volkes bereichern. Und König Enrique ist nicht stark genug um die Ordnung wieder herzustellen. Es dauert nicht lange bis seinen Feinden ein Mordanschlag gelingt, was einen Krieg um die Erbfolge nach sich zieht. Es ist seine Schwester Isabella, die sich durchsetzt, und zu einer Legende der spanischen Geschichte wird. Sie ist es, die Spanien an der Seite ihres Mannes zu einer Großmacht verwandelt, indem sie ihren eisernen Willen und Intellekt einsetzt.

Inhaltsangabe

Susan Hastings erzählt in ihrem biografischen Roman die faszinierende Lebensgeschichte von Isabella I. von Kastilien, die gemeinsam mit ihrem Gatten Ferdinand von Aragón den Grundstein für einen katholisch geprägten, vereinten spanischen Nationalstaat legte. Der Roman zeichnet Isabellas Werdegang von einer ehrgeizigen jungen Frau zur hochverehrten und gefürchteten Königin nach und beleuchtet dabei sowohl ihre politischen Leistungen als auch ihr persönliches Leben als Ehefrau und Mutter.

Besonderes Augenmerk liegt auf ihrer politischen Stärke und Bildung, mit der sie sich in einer von Männern dominierten Welt durchzusetzen wusste. Isabella schuf Rechtssicherheit, stärkte Handel und Gewerbe und ging rigoros gegen Kriminalität vor. Gleichzeitig wird auch die religiöse Seite ihrer Herrschaft thematisiert, insbesondere ihre tiefe Verwurzelung im katholischen Glauben, die sie zur Initiatorin der spanischen Inquisition und der religiösen Verfolgung von Juden, Mauren und Conversos machte.

Der Roman bietet zudem einen spannenden Einblick in Isabellas Begegnung mit Christoph Kolumbus, dessen Expedition sie trotz zahlreicher Widerstände finanzierte, sowie in die Rückeroberung Granadas, die die Reconquista abschloss und ein geeintes Spanien schuf.

Ein zweiter Erzählstrang, der das Leben eines einfachen Mannes schildert, bietet weitere Perspektiven auf die Ereignisse und macht die Grausamkeiten und Widersprüche dieser Zeit nachvollziehbar. Mit lebendigen Beschreibungen und einem Blick für historische Details gelingt es Hastings, eine facettenreiche Königin und die komplexe Epoche ihrer Herrschaft eindrucksvoll zum Leben zu erwecken.

Persönliche Meinung

Susan Hastings entführt uns mit ihrem biografischen Roman in das Leben von Isabella von Kastilien, einer der prägendsten Figuren des 15. Jahrhunderts. Isabella, bekannt als Förderin von Kolumbus und Architektin bedeutender Reformen, steht im Zentrum eines spannenden Porträts, das sowohl ihre Errungenschaften als auch die dunklen Kapitel ihrer Herrschaft beleuchtet.

Der Leser begleitet Isabella von ihrer Jugend bis zu ihrem Tod und erlebt hautnah die politischen Intrigen, strategischen Allianzen und persönlichen Herausforderungen, die ihren Aufstieg zur mächtigen Königin bestimmten. Dabei bleibt die Darstellung sachlich und verzichtet auf übermäßige Romantisierung oder moralische Wertungen. Stattdessen wird der Fokus auf ihre Gedanken und Entscheidungen sowie auf die Perspektiven ihrer Zeitgenossen gelegt.

Das Buch liest sich eher wie eine spannende Biografie als ein klassischer historischer Roman. Es vermittelt fundiertes Wissen über die spanische Geschichte und Kultur dieser Epoche und zeigt auf, wie tiefgreifend Isabellas Entscheidungen das Land prägten – von der Einführung der Inquisition bis hin zur Schaffung eines einheitlichen spanischen Königreichs.

Fazit

Ein faszinierendes Werk, das sowohl Geschichtsinteressierte als auch Liebhaber starker historischer Persönlichkeiten begeistern dürfte. Die nüchterne Darstellung lässt Raum für eigene Interpretationen und macht die Lektüre zu einem lehrreichen Erlebnis. Besonders als Hörbuch beeindruckt es durch die angenehme Stimme der Vorleserin.

Meine Wertung