Ein zweiter Trojanischer Krieg steht unmittelbar bevor! Helen, Lucas und Orion müssen verhindern, dass die sterbliche Welt in die Hände der olympischen Götter fällt. Doch das Verlangen der Götter nach einem neuen Trojanischen Krieg wird immer größer. Zugleich wächst Helens Macht, aber auch das Misstrauen ihrer Freunde. Schließlich offenbart das Orakel, dass ein gefährlicher Tyrann unter ihnen lauert, der einen Keil zwischen sie treiben will – alle Zeichen deuten auf Orion. Und was wird aus Helens ganz persönlichem Kampf um die Liebe zu Lucas?
Trotz intensiver Bemühungen gelingt es, die Häuser zu vereinen, und die Götter verlassen den Olymp. Ein weiterer Krieg zeichnet sich ab und ist unvermeidlich. Helen erkennt, dass ihre Vereinigung ihr zusätzliche Fähigkeiten verliehen hat, und sie ist nun stärker als je zuvor. Keiner der anderen Halbgötter kann mehr mit ihr mithalten, was die Atmosphäre unter ihnen nur noch vorsichtiger und ängstlicher macht. Helen spürt ihre Schlüsselrolle in diesem heraufziehenden Krieg und ist entschlossen, diese zu erfüllen, ungeachtet der Konsequenzen.
Während des gesamten Buches wirft Helen einen Blick auf vergangene Generationen und erlebt hautnah den Untergang von Troja. Nebencharaktere rücken verstärkt in den Fokus und erhalten eigene Handlungsstränge, die später in die Gesamthandlung einfließen. Die Liebe zwischen Helen und Lucas scheint verloren wie nie zuvor. Die Dreiecksbeziehung zwischen Helen, Orion und Lucas nähert sich einem finalen und unerwarteten Höhepunkt.
Der Höhepunkt des Buches ist die epische Schlacht gegen Ende, die alles entscheidet.
Der dritte Teil der Reihe präsentiert sich insgesamt als solide Fortsetzung, die jedoch einige deutliche Schwächen erkennen lässt. Zwar gelingt es der Autorin, die Handlung konsequent weiterzuführen und Spannung aufzubauen, doch hinterlassen bestimmte Entwicklungen beim Lesen ein eher unausgewogenes Gefühl.
Ein zentrales Kritikmoment betrifft die Hauptfigur Helen. Ihre Entwicklung zur starken, beinahe unerschütterlichen Persönlichkeit wirkt stellenweise zu abrupt. Kaum erlernte Fähigkeiten scheinen ihr wie selbstverständlich zuzufallen, sodass der Eindruck entsteht, als durchliefe sie eine nahezu mühelose Transformation. Für manche Leser mag dies faszinierend wirken, doch anderen könnte es schwerfallen, Helens raschen Reifeprozess nachvollziehbar oder glaubwürdig zu finden. Ein langsamerer, stärker nachvollziehbarer Aufbau ihrer Stärke hätte hier mehr Tiefe verliehen und die Figur lebendiger erscheinen lassen.
Ebenfalls auffällig ist die plötzliche Einführung zahlreicher skurriler Kreaturen. Diese Wesen tauchen unvermittelt in der Handlung auf, ohne dass zuvor Hinweise auf ihre Existenz gestreut wurden. Zwar ist die Idee grundsätzlich reizvoll und bringt neue Facetten in die Welt der Geschichte, doch drängt sich unweigerlich die Frage auf, wo diese Gestalten zuvor gewesen sind. Dadurch entsteht ein gewisser Bruch im Weltenaufbau, der den Lesefluss stört und die Glaubwürdigkeit der erzählten Welt untergräbt.
Zum Ende hin zeigt sich eine weitere Schwachstelle: einzelne Szenen wirken gezwungen und inkonsequent. Besonders das Verhalten von Orion fällt negativ auf. Es vermittelt den Eindruck, als wolle die Autorin ein übermäßig harmonisches und „rundes“ Ende erzwingen, um damit erzählerische Lücken oder vorherige Schwächen zu kaschieren. Diese Entscheidung nimmt der Figur einiges an Authentizität und hinterlässt ein Gefühl der Unstimmigkeit.
Darüber hinaus bleibt die emotionale Beziehung zwischen Helen und Lucas hinter den Erwartungen zurück. Viele Leser hätten sich an dieser Stelle eine ausführlichere, intime Liebesszene gewünscht, die der Intensität ihrer Verbindung gerecht wird. Gerade weil die Dynamik der beiden Figuren einen wichtigen Teil der Reihe ausmacht, wirkt die verhaltene Darstellung hier enttäuschend und unvollständig.
Insgesamt bietet der dritte Band zwar solide Unterhaltung und führt die Geschichte in spannender Weise fort, doch verhindern die genannten Schwächen, dass er mit der gleichen Stärke überzeugt wie die vorherigen Teile. Die unausgereifte Charakterentwicklung, die plötzliche Erweiterung der Welt durch bislang unerwähnte Kreaturen sowie die unlogischen Züge im Verhalten einzelner Figuren lassen den Band schwächer wirken, als er hätte sein können.
Der dritte Teil schließt die Reihe zwar ab, zeigt jedoch spürbare Schwächen – manche Entwicklungen wirken überstürzt und manches Verhalten zu erzwungen, was den Gesamteindruck etwas trübt. Dennoch bleibt die Reihe insgesamt stark, vor allem dank des zweiten Bandes, der mitreißend und überzeugend erzählt ist. Als Gesamtwerk ist die Trilogie empfehlenswert und eignet sich besonders gut für Leserinnen und Leser ab 14 Jahren.