Prinzessin Shiori hat ihre verbotenen magischen Kräfte bisher sorgfältig verborgen. Doch am Morgen ihrer arrangierten Hochzeit verliert sie die Kontrolle über ihre Magie. Ihre Stiefmutter Raikama wittert in ihr eine gefährliche Konkurrentin. Sie verbannt die Prinzessin, verwandelt ihre Brüder in Kraniche und belegt Shiori mit einem Fluch: Sobald ein Wort über ihre Lippen kommt, wird ein Bruder sterben. Auf der Suche nach den Kranichen entdeckt Shiori eine Verschwörung mit dem Ziel, den Thron zu übernehmen. Um das zu verhindern, braucht sie ausgerechnet die Hilfe ihres unbekannten Bräutigams – und sie ist auf alles gefasst, aber nicht darauf, sich zu verlieben …
Im Reich Kiata ist der Umgang mit Magie strikt verboten. Vor diesem Hintergrund wächst Shiori als jüngstes von sieben Kindern auf – sechzehn Jahre alt und als einziges Mädchen die Prinzessin des Landes. Ihre Brüder und ihr Vater fördern und verwöhnen sie, wodurch sie im Schutz der Familie aufwächst, zugleich aber wenig auf die politischen Zwänge vorbereitet ist, die am Hof herrschen.
Shioris Verhältnis zu ihrer Stiefmutter ist von Spannungen geprägt. Hinter höfischen Ritualen und korrekt wirkenden Begegnungen stehen unausgesprochene Konflikte und Misstrauen. Diese familiäre Dynamik beeinflusst Shioris Alltag ebenso wie die Entscheidungen, die über ihre Zukunft getroffen werden.
Politisch soll eine Verlobung Stabilität sichern: Shiori ist einem Herrscher aus dem Norden, Lord Takkan, versprochen. Die Verbindung soll Brücken schlagen, doch Shiori lehnt den Gedanken an die Ehe ab und verweigert jedes nähere Interesse an ihrem zukünftigen Ehemann. Die Verlobung wird zu einem Symbol für den Druck, der von außen auf sie einwirkt.
Parallel dazu verbirgt Shiori eine Fähigkeit, die sie in große Gefahr bringen könnte: Sie kann Magie wirken. Ihre Gabe zeigt sich unter anderem darin, dass sie Papierfiguren – etwa Vögel – zum Leben erweckt. Was im Verborgenen wie ein spielerischer Zauber wirkt, wäre am Hof ein Verstoß gegen das Gesetz und könnte schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen, sollte es entdeckt werden.
Die scheinbar klaren Fronten beginnen zu bröckeln, als Shiori Hinweise auf einen Fluch und rätselhafte Vorkommnisse im Reich erhält. Je mehr sie über die Herkunft und Tragweite dieser Bedrohung erfährt, desto deutlicher wird, dass vertraute Rollenbilder trügen und politische wie familiäre Beziehungen anders sind, als sie scheinen. In diesem Prozess erkennt Shiori die Grenzen ihrer bisherigen Sichtweise und die Folgen ihrer Unterschätzung der Lage.
Aus der Summe dieser Entwicklungen entsteht für Shiori ein Weg, der sie zu eigenständigen Entscheidungen zwingt: zwischen gehorsamer Erbin und aktiver Gestalterin des Schicksals von Kiata. Ihre verborgene Magie, die zunächst nur als Risiko erscheint, wird zum Schlüssel, um den Fluch zu verstehen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Schritt für Schritt zeichnet sich ab, dass sie als Einzige die Voraussetzungen mitbringt, grundlegende Veränderungen im Reich anzustoßen.
Schon auf den ersten Seiten hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen. Der Schreibstil ist klar, bildhaft und voller Atmosphäre, sodass ich mühelos Seite um Seite verschlungen habe. Gerade dann, wenn man dachte, den Handlungsverlauf durchschaut zu haben, warteten neue Wendungen, die alles wieder auf den Kopf stellten.
Die Mischung aus königlichem Setting, Magie und einem Hauch von Romantik hat bei mir genau den richtigen Nerv getroffen. Besonders eindrucksvoll fand ich, wie vielschichtig die Figuren gestaltet sind. Manche wirken geheimnisvoll, andere offen und herzlich – und trotzdem entsteht bei allen ein sehr lebendiges Bild. Besonders der Drachenjunge Seryu hat sich sofort in mein Herz geschlichen, auch wenn er in diesem Band noch etwas im Hintergrund bleibt. Umso gespannter bin ich, was im nächsten Teil über ihn verraten wird.
Shiori selbst macht eine gewaltige Entwicklung durch. Aus der anfangs verwöhnten Prinzessin wird Schritt für Schritt eine junge Frau, die Verantwortung übernimmt, Mut beweist und auch in schweren Momenten nicht aufgibt. Dass dabei natürlich auch eine rätselhafte Stiefmutter ins Spiel kommt, verleiht der Geschichte eine zusätzliche Schärfe – und die Enthüllungen rund um sie haben mich vollkommen überrascht.
Neben den dramatischen Momenten hat mich vor allem Kiki begeistert, die kleine Papierkranich-Begleiterin. Mit ihrer frechen Art sorgt sie immer wieder für Auflockerung, aber gleichzeitig ist sie eine wichtige Stütze für Shiori. Ohne sie wäre vieles gar nicht möglich gewesen, und gerade deshalb habe ich Kiki besonders ins Herz geschlossen.
Dieses Buch bietet alles: Spannung, Emotionen, Magie, Humor und große Überraschungen. Ich habe mitgefiebert, gelacht und sogar Tränen vergossen – selten konnte mich eine Geschichte so rundum verzaubern.
Ein echtes Highlight! Ich habe jede Seite genossen und hätte noch ewig weiterlesen können. Shioris Abenteuer, Kikis freche Sprüche und die geheimnisvolle Welt voller Magie haben mich völlig gefesselt. Für mich ein magisches Erlebnis, das ich jedem empfehlen kann, der Fantasy mit royaler Note liebt.