Ein abgelegener Campingplatz in den Ardennen. Eine Studentin, die dort unter mysteriösen Umständen verschwindet. Als der Fall auch 15 Jahre später noch ungelöst ist, nimmt die Hamburger Kommissarin Frieda Stahnke an einem True-Crime-Podcast teil, um den Fokus der Öffentlichkeit erneut auf die Geschehnisse zu richten. Sie ahnt nicht, dass sie damit nur weitere Morde auslösen wird.
Wout Meertens, ein schmieriger Barbesitzer aus Köln, hört diesen Podcast. Er war zur selben Zeit wie die verschwundene Lisa Martin in Camp Donkerbloem, aber er redet nicht mit der Polizei. Verurteilte Stalker tun das nie. Nicht, wenn sie sich nicht selber verdächtig machen wollen.
Als sich die Wege von Frieda und Wout kreuzen, wird klar, dass sie nur gemeinsam herausfinden können, was mit Lisa Martin geschah. Dafür müssten sie sich jedoch vertrauen – ohne es später zu bereuen …
Fünfzehn Jahre nach dem rätselhaften Verschwinden der Studentin Lisa Martin wird der ungelöste Fall erneut ins öffentliche Licht gerückt. Lisa hatte sich damals einen Wohnwagen auf einem Campingplatz in den Ardennen gemietet – seither fehlt von ihr jede Spur. Um neue Erkenntnisse zu gewinnen, widmet sich ein True-Crime-Podcast der ungeklärten Geschichte.
Unterstützt wird der Podcaster von der suspendierten Kommissarin Frieda Stahnke, die selbst aus Lisas Heimatort stammt und sie flüchtig kannte. Gemeinsam nehmen sie den alten Fall unter die Lupe – mit der Hoffnung, bisher übersehene Details ans Licht zu bringen.
Zur gleichen Zeit wird Wout Meertens, der damals ebenfalls auf dem Campingplatz war, durch die Podcast-Folge aufgeschreckt. Aufgrund seiner Vergangenheit als verurteilter Stalker hat er sich bislang bewusst im Hintergrund gehalten und keine Informationen preisgegeben. Doch sein enger Freund Tayfun drängt ihn, endlich mit dem Wissen an die Öffentlichkeit zu treten.
Mit neuen Perspektiven, alten Verbindungen und bislang ungesagten Wahrheiten nimmt die Spurensuche rund um das Verschwinden von Lisa Martin erneut Fahrt auf.
Die Geschichte spielt an verschiedenen Schauplätzen und wird aus mehreren Blickwinkeln erzählt, was grundsätzlich für Dynamik sorgen könnte. In meinem Fall führte dieser ständige Perspektivwechsel aber eher dazu, dass ich mich nur schwer in die Handlung einfinden konnte. Die Struktur wirkte auf mich zäh, und trotz wechselnder Orte fehlte mir über weite Strecken die Spannung, die ich mir von einem Cold-Case-Thriller erhofft hatte.
Die Figuren Wout, Tayfun und Kathinka bilden zwar ein funktionierendes Team, dennoch hat mich ihre Dynamik nicht richtig gepackt. Insgesamt blieben mir alle Charaktere zu distanziert oder wirkten sogar unsympathisch. Dadurch fiel es mir schwer, emotional mit ihnen mitzugehen oder echtes Interesse an ihren Schicksalen zu entwickeln.
Was mir hingegen gut gefallen hat, war die Atmosphäre auf dem Campingplatz Donkerbloem. Diese Kulisse war detailreich und stimmungsvoll gezeichnet und hatte etwas angenehm Unheilvolles, das zur Grundstimmung der Geschichte passte. Auch gegen Ende nahm die Handlung deutlich Fahrt auf – die späte Wendung kam überraschend und hat der Geschichte nochmal einen Schub gegeben.
Das Finale jedoch hat mich eher enttäuscht. Es wirkte auf mich zu konstruiert und wenig glaubwürdig, als wolle man um jeden Preis noch ein unvorhersehbares Ende erzwingen – auf Kosten der Nachvollziehbarkeit.
Ein vielversprechendes Setting mit atmosphärischer Dichte, dem es jedoch an greifbaren Figuren und glaubwürdiger Spannung mangelt. Die überraschende Wendung zum Schluss konnte für mich leider nicht retten, was die langatmige Erzählweise zuvor an Potenzial verspielt hat.