Man nehme:
– einen skrupellosen Pornoproduzenten
– ein auf Perversitäten spezialisiertes Studio mitten in der Einöde
– zwei abgefuckte, drogenabhängige Prostituierte
– dumme, aber liebenswerte Hinterwäldler
– einen naiven Filmstudenten aus der Großstadt
– eine sexsüchtige Sektenbraut
– einen allzeit willigen Schäferhund
– ein Hausschwein mit besonderen Talenten
und fertig ist die größte literarische Sauerei des Jahrhunderts.
Leonard, ein ehrgeiziger Filmstudent ohne die finanziellen Mittel für sein eigenes Equipment, gerät in eine missliche Lage, als er sich Geld von zwielichtigen Gestalten leiht. Diese entpuppen sich als skrupellose Kredithaie und zwingen ihn, in einem abgelegenen Haus obskure Filme zu drehen. Gefangen und ohne Fluchtmöglichkeit muss Leonard ihren Anweisungen gehorchen, um sein Leben zu retten. Doch bald nimmt die Situation eine noch düsterere Wendung, als er von einer sexsüchtigen Sektenbraut aus dem nahe gelegenen Dorf besucht wird. . Als ihm eines Tages ein Schwein als Teil eines grausamen Filmprojekts übergeben wird und er dann sogar gezwungen wird, es zu essen, ahnt er nicht, dass dies sein Schicksal für immer verändern wird.
Über eine gewisse Zeit hinweg habe ich mich um dieses Festa Extrem Buch herumgedrückt, da sein Ruf als „extrem übel“ weit verbreitet ist. Anfangs war ich tatsächlich ernüchtert. Die merkwürdigen Hintergrundinformationen und die scheinbar sinnlose „Im-Buch-Story“ ließen mich beinahe das Buch abbrechen. Doch nachdem dieser Abschnitt überwunden war, entfaltete sich die eigentliche Geschichte. Trotz der begrenzten Seitenzahl hätten die Charaktere meiner Meinung nach etwas mehr Tiefe vertragen können. Leonard schien sich zu schnell mit seinem Schicksal abzufinden. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die sinnlosen „Im-Buch-Story“-Seiten besser genutzt worden wären, um seinen Charakter aufzubauen. Abgesehen davon muss ich sagen, dass mir die Grundgeschichte sehr gut gefallen hat. Sie war verrückt, brutal und an einigen Stellen extrem, aber auch einfallsreich. Die Situation mit dem Mädchen aus dem Nachbardorf wirkte jedoch etwas übertrieben. Und dass das Buch gegen Ende in den Fantasiebereich abdriftet, war leider auch nicht optimal gelöst. Es wirkte auf mich, als wäre dem Autor nichts besseres eingefallen.
Dieses Buch erfüllt alle Erwartungen an Grausamkeit, Brutalität und Finsternis, die man von einem Werk aus dem Hause Festa erwarten würde. Leider wurde jedoch durch eine Überfülle an Hintergrundinformationen und anderen Details die Spannung an einigen Stellen erheblich gedämpft, was das Lesen stellenweise etwas langwierig machte.