Aus dem Feuer

Kurzbeschreibung

Er hat alles verloren: seine Familie, sein Gedächtnis und seine Haut.

Ein Mann erwacht in einem Krankenhaus. Er hat schwere Verbrennungen und weiß nicht mehr, wer er ist. Doch er erinnert sich, dass er mehrere Menschen tötete.
Der Mann flieht aus dem Krankenhaus. Ohne Erinnerungen weiß er jedoch nicht, wohin er sich wenden soll.
Während er durch die Straßen streift, füllen sich langsam die Lücken in seinem Gedächtnis, bis er den Weg zurück zu seiner »Familie« findet …

Inhaltsangabe

Ein schwer verletzter Mann erwacht in einem Krankenhausbett, umgeben von Schmerz und völliger Orientierungslosigkeit. Sein Körper ist von Verbrennungen gezeichnet, sein Geist ein einziges schwarzes Loch. Weder sein Name noch seine Vergangenheit sind ihm geblieben – nur Fragmente von Gefühlen blitzen auf, begleitet von einer tief sitzenden, aggressiven Unruhe, deren Ursprung er nicht einordnen kann.

Während die Ärzte versuchen, Antworten zu finden und den Mann zu stabilisieren, drängt sich ein anderes Bild in sein Bewusstsein: Er ist überzeugt, mehrere Menschen getötet zu haben. Trotz der Leere in seinem Kopf ist die Wut, die damit verbunden scheint, immer noch spürbar – wie ein Echo, das sich nicht abschütteln lässt.

Getrieben von einem instinktiven Fluchtreflex bricht er aus dem Krankenhaus aus. Orientierungslos irrt er durch die Stadt, jeder neue Kontakt mit Fremden führt unweigerlich zu Eskalationen. Seine Umgebung reagiert mit Angst und Ablehnung auf ihn, und seine eigene Gewaltbereitschaft verstärkt die Gefahr, die von ihm ausgeht.

Gleichzeitig beginnen bruchstückhafte Erinnerungen an die Oberfläche zu dringen. Einzelne Bilder, Stimmen, Situationen und Namen setzen sich nach und nach zu einem unvollständigen Puzzle zusammen. Schritt für Schritt folgt er diesen Fetzen seiner Vergangenheit, ohne zu wissen, ob er der Wahrheit näherkommt oder sich tiefer in etwas Dunkles hineinbegibt.

Schließlich führen ihn die Erinnerungen zurück zu einer Gruppe, die er als seine „Familie“ erkennt – Menschen, zu denen er vermutlich einmal gehört hat und bei denen seine frühere Identität verankert war. Doch je klarer das Bild seiner Vergangenheit wird, desto deutlicher zeichnet sich auch die Realität ab: Sein Leben war geprägt von Gewalt, Loyalität und zerstörerischen Bindungen, die ihn letztlich an diesen Punkt geführt haben.

Persönliche Meinung

Der Einstieg in das Buch war eigentlich ganz solide, aber schon nach den ersten Kapiteln hatte ich das Gefühl, dass sich die Handlung etwas verliert. Besonders die Rückblenden haben mich aus dem Lesefluss gebracht – sie wirkten eher verwirrend als bereichernd. Statt die Geschichte zu vertiefen, haben sie mich oft aus dem Moment gerissen, weil sie nicht richtig in den Erzählfluss passten. Dazu kam, dass versucht wurde, mehrere Handlungsstränge parallel zu erzählen. In einem Film hätte das sicher gut funktioniert, weil man visuell zwischen den Szenen springen kann, aber im Buch fühlte es sich eher wie Füllmaterial an, das die eigentliche Geschichte unnötig in die Länge zog.

Was mir leider am meisten gefehlt hat, war die Verbindung zum Hauptcharakter. Ich konnte einfach keinen emotionalen Zugang zu ihm finden. Weder seine Gedanken noch seine Reaktionen haben für mich wirklich Sinn ergeben. Oft dachte ich, jetzt müsste ich eigentlich mitfühlen – etwa bei Momenten, die traurig, wütend oder bedrohlich hätten wirken sollen –, aber da war einfach nichts. Seine Entscheidungen wirkten unlogisch, seine Gedanken sprangen von einem Extrem ins andere, und das machte es schwer, ihn überhaupt zu verstehen.

Besonders enttäuscht war ich von den angekündigten Wendungen. Ich hatte mich auf spannende Twists gefreut, die die Geschichte vielleicht retten oder in eine interessante Richtung lenken könnten. Stattdessen wirkten viele dieser Enthüllungen gezwungen oder schlicht nicht nachvollziehbar. Es fehlte der Zusammenhang, der sie glaubwürdig gemacht hätte, und so verpuffte jeder vermeintliche Überraschungsmoment ohne Wirkung.

Fazit

Ein Buch, das mit einer guten Grundidee startet, aber schnell in seiner Erzählweise und Figurenzeichnung ins Stolpern gerät. Weder die Rückblenden noch die parallelen Handlungsstränge konnten für mich Spannung aufbauen, und ohne nachvollziehbare Charaktere blieb leider auch die emotionale Tiefe auf der Strecke. Ich hatte mir deutlich mehr erhofft – vor allem von den Twists, die leider nicht das hielten, was sie versprachen.

Meine Wertung