Die besten Krieger der Vampire haben sich zur Bruderschaft der BLACK DAGGER zusammengeschlossen, um sich mit allen Mitteln zur Wehr zu setzen. Ihr grausamster Kampf ist jedoch die Entscheidung zwischen Pflicht und glühender Leidenschaft.
Das gilt besonders für die ebenso schöne wie unerschrockene Payne. Jahrhundertelang als Auserwählte auf der Anderen Seite gefangen, hat sie nun mit ihrer Bestimmung gebrochen und ist ins Diesseits gekommen. Sie ahnt nicht, welche Herausforderungen auf sie warten – sowohl in der Schlacht auf den nächtlichen Straßen als auch im Kampf gegen ihre eigenen Leidenschaften.
Der andauernde Krieg zwischen der Bruderschaft und den Lessern fordert immer neue Opfer. Inmitten dieses Konflikts steht Payne, die Zwillingsschwester von Vishous. Nach Jahren auf der anderen Seite der Realität hat sie den Bereich der Auserwählten verlassen und sich von ihrer Bestimmung gelöst. Das Leben unter der Herrschaft der Jungfrau der Schrift war für sie zu einengend, und der Drang, selbst zu handeln, trieb sie in die Welt der Sterblichen.
Payne besitzt außergewöhnliche Kampffähigkeiten und sucht im Gefecht Erfüllung. Auf den Straßen der Stadt kämpft sie nun an der Seite der Bruderschaft, wo sie glaubt, ihren Platz endlich gefunden zu haben. Doch die Begegnung mit der realen Welt bringt Herausforderungen, auf die sie nicht vorbereitet ist – sowohl im Umgang mit Menschen als auch mit den Gefahren des Krieges.
Während eines Einsatzes gegen die Lesser wird Payne schwer verwundet. Ihre Verletzungen sind so gravierend, dass Vishous einen alten Freund um Hilfe bittet: Dr. Manuel Manello, einen menschlichen Arzt, der bereits früher mit der Bruderschaft in Kontakt stand. Er wird in die geheime Welt der Vampire hineingezogen, um Paynes Leben zu retten.
Zwischen dem Arzt und der Kriegerin entsteht eine unmittelbare Anziehungskraft, die beide überrascht. Trotz der Unterschiede zwischen ihren Welten fühlen sie sich zueinander hingezogen – Payne fasziniert von seiner Ruhe und seinem Mitgefühl, Manuel von ihrer Stärke und dem Geheimnis, das sie umgibt. Doch die Frage bleibt, ob eine Verbindung zwischen einem Menschen und einer Unsterblichen Bestand haben kann.
Während Payne sich von ihren Verletzungen erholt und Manuel tiefer in die Welt der Bruderschaft hineingezogen wird, wird deutlich, dass ihr Schicksal weit über persönliche Gefühle hinausreicht. Ihr Weg verändert nicht nur sie selbst, sondern auch die Ordnung, der sie einst entkommen wollte.
Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon gesagt habe, dass J. R. Ward einfach ein Phänomen ist – aber es stimmt jedes Mal aufs Neue. Ihr Schreibstil hat etwas ganz Besonderes. Selbst nach so vielen Bänden und Jahren schafft sie es immer noch, mich völlig in ihre Welt der Vampire hineinzuziehen. Kein anderes Buch liest sich so wie eines von ihr. Es ist, als würde man alte Freunde wiedersehen und gleichzeitig ständig neue Seiten an ihnen entdecken. Ihre Geschichten verlieren nie an Spannung, weil sie sich mit jedem Teil weiterentwickeln und immer neue Facetten zeigen.
Was ich an J. R. Ward so liebe, ist, dass sie es schafft, jeden einzelnen Charakter greifbar zu machen. Niemand bleibt blass oder austauschbar – jeder hat seine Geschichte, seine Brüche, seine Eigenheiten. Und das Faszinierende ist: selbst die Nebenfiguren werden einem ans Herz gelegt. Man möchte gar nicht, dass irgendeiner von ihnen jemals aus den Büchern verschwindet. Genau das macht diese Reihe so lebendig.
Auch in Vampirschwur gelingt ihr das wieder großartig. Dieses Mal steht besonders die Beziehung zwischen Jane und Vishous im Mittelpunkt – eine Verbindung, die so intensiv wie zerrissen ist. Ihre Probleme und inneren Konflikte ziehen sich wie ein roter Faden durch die Handlung und bringen eine emotionale Tiefe mit sich, die einem richtig unter die Haut geht. Parallel dazu gibt es die Geschichte von Qhuinn und Blay, deren unausgesprochene Gefühle einfach nur schmerzen. Man möchte sie manchmal schütteln, damit sie endlich zueinanderfinden – und genau dieses Mitfiebern liebe ich so sehr an Wards Büchern.
Natürlich gibt es auch neue Charaktere, die in diesem Band eingeführt werden. Sie bringen frischen Wind in die Handlung und sorgen für neue Dynamik. Interessanterweise rücken die Lesser, die sonst eine große Rolle spielen, dieses Mal komplett in den Hintergrund – und das funktioniert erstaunlich gut. Die neuen Figuren übernehmen diesen Raum und schaffen zusätzliche Spannung, die Lust auf mehr macht.
Was J. R. Ward außerdem perfekt beherrscht, sind ihre Enden. Kaum ein anderer Autor kann so herzzerreißende Cliffhanger schreiben. Man klappt das Buch zu und weiß einfach: Jetzt muss sofort der nächste Band her. Es ist fast unmöglich, die Reihe zu unterbrechen, weil jedes Buch neue Fragen aufwirft und einen direkt wieder in den Bann zieht.
Vampirschwur ist ein weiterer Beweis dafür, dass J. R. Ward ihr Handwerk wie keine andere versteht. Ihre Bücher sind voller Leidenschaft, Schmerz, Humor und unvergesslicher Figuren. Für mich bleibt sie eine absolute Lieblingsautorin – und jedes neue Buch aus ihrer Feder fühlt sich an, als würde man nach Hause kommen.