Ghost

Kurzbeschreibung

Er muss meine Haut nicht berühren, um meinen Körper zu kontrollieren. Er muss nur wissen, wie meine Seele funktioniert. Kat verabscheut Berührungen. Zu viele Hände haben sie gebrochen, zu viele Grenzen wurden überschritten, bis nichts mehr von ihr übrig war. Nähe bedeutet Gefahr. Feuer. Unerträgliche Schmerzen. Niemand berücksichtigt ihr eigenes Verlangen. Niemand – außer ihm. Ein Schatten in der Dunkelheit. Ein unheimlicher Fremder, der immer dann erscheint, wenn ihre Welt am Abgrund steht. Er weckt etwas in ihr, das tief vergraben war: Hunger nach Vergeltung und blutiger Rache. Doch was passiert, wenn man sich auf seinen Stalker als Verbündeten einlässt? Kommt man der Heilung nah? Oder wird dich der Wahnsinn verschlingen … Ein Dark Romantic Thrill, der viel tiefer geht, als unter die Haut.

Inhaltsangabe

Ekaterina Makarow führt ein Leben, das von den Schatten ihrer Vergangenheit geprägt ist. Die junge Frau trägt tiefe seelische Narben, die sie zu isolieren drohen. Begegnungen mit anderen Menschen fallen ihr schwer, Nähe löst in ihr Unsicherheit und Angst aus. Ihr Alltag besteht aus dem Versuch, zu funktionieren, während sie innerlich mit den Folgen ihrer Erlebnisse kämpft.

Eines Abends gerät sie auf eine Party, die ihr Leben verändern wird. In einem Club begegnet sie Dilan – charismatisch, selbstbewusst und auf den ersten Blick genau der Mann, den viele bewundern. Dass gerade er sich für sie interessiert, kann Ekaterina kaum glauben. Zwischen den beiden entsteht zunächst eine Verbindung, die sie als Chance begreift, endlich wieder Vertrauen zu fassen. Doch die anfängliche Faszination entwickelt sich schnell zu einem Albtraum. Was als Beziehung beginnt, wird zu einer Abwärtsspirale aus Abhängigkeit, Kontrolle und seelischem Schmerz.

Während Kat immer weiter an den Rand ihrer eigenen Belastungsgrenze gerät, taucht eine neue Figur in ihrem Leben auf – ein Mann, der sie aus der Ferne beobachtet. Sein Verhalten wirkt unheimlich, beinahe bedrohlich, doch anders als erwartet scheint er ihre Ängste zu begreifen. Zwischen Angst und Misstrauen erkennt Kat, dass ihr vermeintlicher Stalker ihre Situation besser versteht als jeder andere. Seine rätselhafte Präsenz wird für sie zu einem Wendepunkt.

Mit seiner Hilfe beginnt Kat, ihre Vergangenheit zu hinterfragen und ihre eigene Stärke zurückzugewinnen. Schritt für Schritt löst sie sich aus der Rolle des Opfers, die sie so lange gefangen hielt. Doch an die Stelle der Angst tritt ein neuer Gedanke – der Wunsch nach Vergeltung.

Was als Geschichte einer zerstörten jungen Frau beginnt, entwickelt sich zu einem Weg der Selbstermächtigung: Ekaterina nimmt ihr Leben wieder in die Hand und richtet ihren Blick auf das, was sie lange verdrängt hat – ihre eigene Rache.

Persönliche Meinung

Der Anfang der Geschichte hat mich tatsächlich neugierig gemacht. Auch wenn die Hauptfigur vom Typ Mensch her ganz anders ist als ich, konnte ich mich anfangs gut in sie hineinversetzen und ihre Ängste und Zweifel nachvollziehen. Der Einstieg war vielversprechend, die Grundidee interessant – aber je weiter ich las, desto mehr begann das Ganze für mich auseinanderzufallen.
Nach den ersten Kapiteln hatte ich zunehmend das Gefühl, dass vieles zu künstlich wirkte. Manche Szenen fühlten sich konstruiert an, die Wortwahl passte stellenweise nicht richtig, und die Dialoge klangen manchmal merkwürdig unnatürlich. Es ist schwer zu beschreiben, aber das Lesen wirkte an vielen Stellen fast so, als würde etwas fehlen, das die Geschichte lebendig macht.
Auch mit der Protagonistin selbst hatte ich meine Schwierigkeiten. Obwohl ihre Situation tragisch und bedrückend ist, konnte ich keine echte Verbindung zu ihr aufbauen. Sie blieb für mich auf Distanz, und das erschwerte es, mit ihr mitzufühlen. Zudem war mir die Identität von „Ghost“ schon nach seinem ersten Auftreten ziemlich klar, was der Spannung einiges genommen hat.
Dazu kamen kleinere Logikfehler, die mich immer wieder aus der Geschichte gerissen haben. In einer Szene zum Beispiel zerstört sie ihre gesamte Wohnung – die komplette Dekoration soll hinüber sein, dann räumt sie halbwegs auf und kurz darauf steht sie in genau dieser Wohnung und bewundert die Deko? Solche Ungereimtheiten ziehen mich beim Lesen einfach raus. Auch das Ende konnte mich nicht überzeugen, es wirkte unvollständig und nicht stimmig mit dem, was vorher aufgebaut wurde.
Ganz schlecht war das Buch aber nicht. Zwei Punkte bekommt es von mir, weil mir die Spincy-Szenen wirklich gut gefallen haben – die waren atmosphärisch und emotional glaubwürdig. Abgesehen davon blieb der Rest leider weit hinter meinen Erwartungen zurück.

Fazit

Ein Buch, das viel Potenzial hatte, mich aber letztlich nicht erreichen konnte. Die Idee war da, die Umsetzung leider nicht rund. Für mich persönlich eine Enttäuschung – schade, denn der Anfang hatte durchaus versprochen, mehr zu sein.

Meine Wertung