Der Mensch und Ex-Cop Butch hat ausgerechnet an die Vampiraristokratin Marissa sein Herz verloren. Für sie – und aufgrund einer dunklen Prophezeiung – setzt er alles daran, selbst zum Vampir zu werden.
Butch O’Neal war einst ein gewöhnlicher Ermittler der Polizei – rau, direkt und unnachgiebig. Doch ein Vorfall vor einem Nachtclub veränderte sein Leben grundlegend. Nach einer Explosion wird er in Ereignisse verwickelt, die ihn mit einer verborgenen Welt konfrontieren: der Existenz von Vampiren und der Bruderschaft der Black Dagger. Seither gehört er nicht mehr zur menschlichen Ordnung, sondern kämpft an der Seite der Bruderschaft gegen die sogenannten Lesser – untote Vampire, die dem Ziel folgen, ihre vampirischen Feinde systematisch auszulöschen.
Auch auf persönlicher Ebene steht Butch vor einer neuen Realität. Die Frau, für die er tiefere Gefühle hegt, ist niemand Geringeres als Marissa – eine Vampirin aus dem Adel und einst die Nährgefährtin des Vampirkönigs. Seit dieser eine neue Gefährtin hat, fühlt sich Marissa von der Gesellschaft zurückgewiesen und verloren in ihrer Rolle als „abgelegte“ Aristokratin. Ihr Ruf und Selbstwertgefühl haben stark gelitten.
Während eines Kampfes mit den Lessern wird Butch schwer verletzt. In kritischem Zustand wird er in die Klinik von Havers gebracht, einem Vampirarzt – und Marissas Bruder. Obwohl das Verhältnis angespannt ist, wird Butch medizinisch versorgt. Marissa erfährt von seinem Zustand und eilt in die Klinik. Alte Gefühle flammen auf, und trotz der vielen Unterschiede zwischen ihnen kommen sich die beiden wieder näher.
Doch die Zeit der Ruhe ist kurz. Butch erkennt bald, dass die Verletzung durch die Lesser mehr Spuren hinterlassen hat, als zunächst angenommen. In ihm scheint etwas Fremdes zu erwachen – etwas, das nicht mehr allein menschlich ist. Diese Entdeckung stellt nicht nur sein Selbstbild infrage, sondern auch seine Stellung in der Welt der Vampire.
Während sich seine Beziehung zu Marissa intensiviert, wird klar, dass die Verbindung zwischen ihm und der Bruderschaft tiefer reicht als gedacht – womöglich weit über das hinaus, was ein Mensch verkraften kann.
Butch O’Neal stand schon in den vergangenen Teilen immer wieder im Mittelpunkt des Geschehens – mal als Nebenfigur, mal als aktiver Unterstützer der Bruderschaft. Nun bekommt er endlich seine eigene Geschichte. Als ehemaliger Polizist, der die Welt der Vampire eher zufällig betreten hat, fühlt er sich noch immer als Außenseiter. Zwischen edlem Whiskey, Maßanzügen und dem ständigen Gefühl, nicht wirklich dazuzugehören, wächst in ihm der Wunsch, mehr zu sein als nur der „menschliche Freund“ der Krieger.
Sein innerer Konflikt spitzt sich weiter zu, als er im Kampf schwer verletzt wird. Die Folgen sind nicht nur körperlicher Natur – in ihm scheint sich etwas zu verändern, etwas, das seine Herkunft und seine Zukunft gleichermaßen infrage stellt. Währenddessen entwickelt sich seine Beziehung zu Marissa, einer Aristokratin der Vampirgesellschaft, die sich selbst ebenfalls an einem Wendepunkt ihres Lebens befindet. Ihr früherer Status als Auserwählte des Königs liegt hinter ihr, doch die Unsicherheit darüber, wer sie ohne diesen Titel ist, prägt jede Begegnung mit Butch.
Die Dynamik zwischen den beiden ist komplex: geprägt von Unsicherheit, Zurückhaltung und gleichzeitig einer starken Anziehungskraft. Beide Figuren sind auf der Suche – nach ihrem Platz, nach Wertschätzung, nach Nähe – und müssen lernen, dass echte Verbindung oft erst dann entsteht, wenn man sich selbst akzeptiert.
Parallel dazu rückt auch John Matthews Geschichte wieder in den Fokus. Der Verlust seiner Zieheltern lastet schwer auf ihm, und sein Bedürfnis nach Rache nimmt zunehmend Raum ein. Seine Entwicklung verspricht, in den kommenden Bänden eine tragende Rolle zu spielen.
Ein spannender Band, der sich intensiv mit Identität, Zugehörigkeit und inneren Kämpfen auseinandersetzt. Die Handlung bleibt wie gewohnt düster und atmosphärisch, die Emotionen gehen unter die Haut, und es fühlt sich an, als wäre dies erst der Anfang für Butch – und für John Matthew.