Verity

verity

Kurzbeschreibung

Die Jungautorin Lowen Ashleigh bekommt ein Angebot, das sie unmöglich ablehnen kann: Sie soll die gefeierten Psychothriller von Starautorin Verity Crawford zu Ende schreiben. Diese ist seit einem Autounfall, der unmittelbar auf denTod ihrer beiden Töchter folgte, nicht mehr ansprechbar und ein dauerhafter Pflegefall.
Lowen akzeptiert – auch, weil sie sich zu Veritys Ehemann Jeremy hingezogen fühlt. Während ihrer Recherchen im Haus der Crawfords findet sie Veritys Tagebuch und darin offenbart sich Lowen Schreckliches …

Inhaltsangabe

Lowen Ashleigh, eine erfolglose Autorin mit finanziellen Sorgen, steht kurz vor dem Ruin. Nach dem Tod ihrer Mutter und einem drohenden Wohnungsverlust scheint ihr Leben auf einem Tiefpunkt angekommen zu sein. Doch dann ergibt sich eine überraschende Chance: Jeremy Crawford, der Ehemann der berühmten Thrillerautorin Verity Crawford, bietet Lowen einen Ghostwriter-Vertrag an. Sie soll Veritys erfolgreiche Buchreihe beenden, da Verity nach einem schweren Autounfall nicht mehr kommunizieren kann und rund um die Uhr gepflegt werden muss.

Lowen zieht vorübergehend ins Haus der Crawfords, um Veritys Unterlagen zu sichten. Dabei stößt sie in Veritys Arbeitszimmer auf ein unveröffentlichtes Manuskript – eine Art Autobiografie, in der Verity erschütternde Geständnisse über ihre Ehe, die Mutterschaft und besonders über den Tod ihrer Zwillingstöchter macht. Zwischen Realität und Fiktion verschwimmen die Grenzen, und Lowen weiß bald nicht mehr, was sie glauben soll.

Während sie tiefer in Veritys Aufzeichnungen eintaucht, entwickelt sich auch eine emotionale Nähe zu Jeremy. Doch je mehr Lowen über die Vergangenheit der Familie erfährt, desto größer werden ihre Zweifel – an Jeremy, an Verity und an sich selbst. Und nicht zuletzt an der Frage, ob Verity wirklich so hilflos ist, wie sie scheint.

Im Haus beginnt Lowen unheimliche Dinge wahrzunehmen. Schatten, Geräusche – ist es Einbildung oder steckt mehr dahinter? Die Atmosphäre wird zunehmend beklemmender, und die Situation droht zu eskalieren, als Lowen entscheiden muss, ob sie die Wahrheit offenbart oder verschweigt.

Die Geschichte ist ein psychologisches Verwirrspiel aus Lügen, Manipulation und dunklen Geheimnissen – mit einem Ende, das alles infrage stellt.

Persönliche Meinung

In Verity begleiten wir Lowen Ashleigh, eine zurückhaltende Autorin mit sozialen Ängsten, die das Angebot erhält, die erfolgreiche Thrillerreihe von Verity Crawford weiterzuschreiben. Verity ist seit einem tragischen Unfall nicht mehr ansprechbar und wird in ihrem Haus gepflegt. Lowen zieht dort ein, um in Veritys Unterlagen zu recherchieren – und stößt dabei auf ein Manuskript, das ihr Leben aus den Fugen bringt.

Veritys Aufzeichnungen offenbaren erschreckende Gedanken über Mutterschaft, Eifersucht und grausame Entscheidungen. Lowen ist schockiert, beginnt aber gleichzeitig, sich zu fragen, ob das alles tatsächlich passiert ist – oder ob sie schlicht einem meisterhaft konstruierten Werk einer brillanten Thrillerautorin auf den Leim geht. Während sie tiefer in Veritys Geschichte eintaucht, wird die Atmosphäre im Haus zunehmend bedrohlicher. Die Grenze zwischen Realität und Einbildung verschwimmt, und Lowens Verunsicherung wächst mit jeder Seite.

Die Struktur des Romans – der Wechsel zwischen Lowens Gegenwart und den Auszügen aus Veritys Manuskript – sorgt für konstante Spannung. Die Mischung aus psychologischem Druck, unterschwelliger Bedrohung und einer wachsenden emotionalen Verbindung zu Veritys Ehemann Jeremy zieht einen unweigerlich in den Bann der Handlung. Besonders gelungen ist die Frage, die sich durch das ganze Buch zieht: Wie viel Wahrheit steckt in einer Geschichte, wenn sie von jemandem erzählt wird, der Fiktion erschaffen kann?

Das Ende lässt viele Fragen offen und genau das macht die Geschichte so reizvoll. Es zwingt einen, das Gelesene noch einmal zu hinterfragen und bietet Raum für Interpretationen. Ist Verity Opfer oder Täterin? Wahrheit oder Manipulation?

Fazit

Ein düsterer, psychologisch spannungsgeladener Thriller mit doppeltem Boden. Atmosphärisch, verstörend und clever erzählt – auch wenn nicht jeder Aspekt restlos überzeugt, bleibt die Geschichte lange im Kopf.

Meine Wertung