Posy Montague lebt alleine in ihrem geliebten »Admiral House«, einem herrschaftlichen Anwesen im ländlichen Suffolk. Eines Tages taucht völlig unerwartet ein Gesicht aus der Vergangenheit auf: ihre erste große Liebe Freddie, der sie fünfzig Jahre zuvor ohne ein Wort verlassen hatte. Nie konnte Posy den Verlust überwinden, aber darf sie nun das Wagnis eingehen, ihm noch einmal zu vertrauen? Freddie und das »Admiral House« bewahren indes ein lange gehütetes, düsteres Geheimnis – und Freddie weiß, er muss Posys Herz noch einmal brechen, wenn er es für immer gewinnen will …
Im Mittelpunkt dieser berührenden Familiensaga steht Posy Montague, die kurz vor ihrem 70. Geburtstag steht. Sie lebt auf Admiral House, einem alten Anwesen in Suffolk, das tief mit ihrer Vergangenheit und den Erinnerungen an ihre Kindheit verbunden ist. Dort verbrachte sie einst glückliche Jahre mit ihren Eltern, bis ihr Vater im Krieg ums Leben kam. Doch inzwischen wird der Erhalt des Hauses zur immer größeren Belastung – finanziell wie emotional.
Während Posy darüber nachdenkt, wie es mit dem Familienanwesen weitergehen soll, sind auch ihre beiden erwachsenen Söhne mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. Der ältere Sohn, Sam, kämpft beruflich und privat mit Rückschlägen. Der jüngere, Nick, hat seine ganz eigene Vorstellung vom Leben – und scheint mit dem Erbe von Admiral House wenig anfangen zu können.
Alles gerät noch mehr ins Wanken, als völlig unerwartet Posys Jugendliebe Freddie wieder in ihrem Leben auftaucht. Vor fünfzig Jahren verschwand er plötzlich und ließ sie ohne Erklärung zurück. Mit seiner Rückkehr werden lang verdrängte Fragen wieder aufgeworfen. Was geschah damals wirklich – und warum?
Im Verlauf des Romans entfaltet sich Stück für Stück ein Geflecht aus lange gehüteten Geheimnissen und familiären Verstrickungen, das weit in die Vergangenheit zurückreicht. Immer mehr Puzzleteile fügen sich zusammen – nicht nur in Posys Leben, sondern auch im Leben ihrer Familie.
Lucinda Riley verwebt die Geschichten der verschiedenen Figuren auf ihre typische, atmosphärische Weise zu einem emotionalen und spannenden Familiendrama, in dem Liebe, Verlust, Vergebung und Neuanfang zentrale Rollen spielen.
Schon auf den ersten Seiten entfaltet Lucinda Riley eine mitreißende Familiengeschichte, die Vergangenheit und Gegenwart auf geschickte Weise miteinander verknüpft. Im Zentrum steht Posy Montague, die als Gastgeberin, Mutter und Großmutter fest im Leben steht – und doch von ungelösten Fragen aus ihrer Jugend eingeholt wird.
Die Handlung spielt überwiegend in der Gegenwart, wird aber durch Rückblicke in Posys Kindheit und Jugend ergänzt. Diese Rückblicke sind zwar kürzer, fügen der Geschichte aber eine zusätzliche Tiefe hinzu. Posy wächst einem beim Lesen schnell ans Herz – sie ist eine warmherzige, bodenständige Frau mit einem klaren Sinn für das Wesentliche.
Neben ihr treten zahlreiche weitere Figuren in Erscheinung, allen voran ihre beiden Söhne und ihre ehemalige Jugendliebe Freddie, der plötzlich wieder vor ihr steht. Auch Nebenfiguren wie ihre Schwiegertochter Amy sind fein gezeichnet und glaubwürdig dargestellt. Die innerfamiliären Konflikte, alten Geheimnisse und neuen Entscheidungen halten die Spannung konstant hoch.
Was diesen Roman besonders macht, ist die emotionale Nähe zu den Figuren. Man lebt und leidet mit ihnen mit, entdeckt Geheimnisse, spürt zwischenmenschliche Spannungen – aber auch Hoffnung und neue Chancen.
Ein bewegender Roman mit viel Gefühl, einer gut durchdachten Handlung und einer starken Hauptfigur. Für Leser, die gerne in vielschichtige Familiengeschichten mit Vergangenheitsspuren eintauchen, ist Das Schmetterlingszimmer eine klare Empfehlung.