Er ist kein Mensch, doch sie lehrt ihn Menschlichkeit. Ohne ihn würde sie an ihrer Vergangenheit zerbrechen. Die neunzehnjährige Isabell kann sehen, was sonst niemand sieht. Als Luan sie beschützen soll, reagiert sie ganz anders auf ihn, als erwartet. Sie weiß weder, dass er ihre einzige Chance ist, um zu überleben, noch wie real die Monster aus ihrer Albtraumnacht tatsächlich waren. Damals malte sie wie unter Zwang an die Wand ihres Kinderzimmers ein Symbol, das sie nicht kennen darf, und das für Luans Spezies von enormer Bedeutung ist. Er muss ihr Vertrauen gewinnen und ist gleichzeitig verpflichtet, ihr die Wahrheit zu verschweigen. Als sie angegriffen werden, muss Luan sich entscheiden, wem seine Loyalität gilt. Doch ist Isabell bereit, ihm zu vertrauen?
Isabell ist neunzehn Jahre alt und besitzt eine besondere Gabe – sie kann Dinge sehen, die für andere unsichtbar bleiben, ohne es selbst zu bemerken. Sie hält ihre Wahrnehmung für völlig normal und ahnt nicht, dass sie dadurch in große Gefahr gerät. Als Luan in ihr Leben tritt, soll er sie beschützen, doch Isabell begegnet ihm mit Misstrauen und Skepsis. Sie weiß nicht, dass er der Einzige ist, der sie retten kann – oder wie real die Schatten sind, die sie umgeben.
Schon als Kind hatte Isabell eine unheimliche Begegnung: In einer Nacht malte sie wie in Trance ein mysteriöses Zeichen an die Wand ihres Zimmers – ein Symbol, das sie eigentlich nicht kennen dürfte. Für Luans Volk hat dieses Zeichen eine weitreichende Bedeutung, doch er darf Isabell nichts darüber verraten. Während sie sich ihm langsam öffnet und die beiden sich näherkommen, beginnt sie unbewusst erneut, das Symbol zu malen. Damit rückt sie ins Visier unbekannter Kräfte, die sie um jeden Preis finden wollen.
Luan setzt alles daran, Isabell zu schützen, doch je mehr sie über die Wahrheit erfährt, desto gefährlicher wird die Situation. Bald muss sie erkennen, dass die Welt, wie sie sie bisher kannte, nur ein Teil der Realität ist – und dass nicht nur Menschen auf der Erde existieren.
Nachdem ich das Buch beendet habe, muss ich leider sagen, dass es mich nicht wirklich überzeugen konnte. Obwohl ich bereits andere Bücher der Autorin gelesen habe, die mir gefallen haben, hat mich diese Geschichte eher enttäuscht zurückgelassen.
Die Handlung beginnt vielversprechend mit einer mysteriösen Gabe der Protagonistin Isabell und der düsteren Gefahr, die ihr droht. Auch das Geheimnis um das Symbol, das sie als Kind gemalt hat, und dessen Verbindung zu Luans Spezies bietet Potenzial. Doch leider bleibt die Umsetzung hinter den Erwartungen zurück. Die Geschichte entwickelt sich schnell zu einer vorhersehbaren Romanze, in der die eigentliche Bedrohung und die fantastischen Elemente nur als Hintergrundkulisse dienen. Die Spannung, die zu Beginn aufgebaut wird, flacht immer weiter ab, und an manchen Stellen hatte ich das Gefühl, dass die Liebesgeschichte erzwungen wirkt.
Ein weiteres Problem war für mich die Charakterzeichnung. Isabell bleibt über weite Strecken blass und wenig greifbar. Ihre Entwicklung ist kaum nachvollziehbar, und ihre Reaktionen wirken oft übertrieben oder unrealistisch. Luan bleibt ebenso flach – als Beschützer mit geheimnisvoller Aura hätte er vielschichtiger dargestellt werden können. Auch die Nebenfiguren tragen wenig zur Handlung bei und erscheinen eher als Statisten, um die Geschichte am Laufen zu halten.
Stilistisch liest sich das Buch leicht und flüssig, was es zumindest unterhaltsam macht. Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, der sich gut weglesen lässt. Allerdings fehlte mir die Tiefe – sowohl in der Handlung als auch in den Charakteren. Die emotionale Verbindung, die ich mir gewünscht hätte, stellte sich nicht ein, und die Geschichte plätscherte eher dahin, anstatt mich wirklich zu fesseln.
Ich bin wohl nicht die richtige Zielgruppe für dieses Buch, und jüngere Leser könnten vermutlich die Liebesgeschichte und das Fantasy-Element mehr genießen. Für mich jedoch war die Handlung zu oberflächlich, die Charaktere zu eindimensional und die Entwicklung der Geschichte zu vorhersehbar. Daher werde ich den zweiten Band nicht mehr lesen.