Ein Bild von dir

Kurzbeschreibung

Zwei Paare – getrennt durch ein Jahrhundert, verbunden durch ein Gemälde.
Während um sie herum der Erste Weltkrieg tobt, versucht Sophie stark zu sein – für ihre Familie, für ihren Mann Édouard, der auf Seiten Frankreichs kämpft. Nur ein Gemälde ist ihr geblieben, das sie an ihr gemeinsames Glück erinnert. Ein Porträt, das Édouard einst von ihr malte. Und das ihn jetzt retten soll …
Hundert Jahre später. Liv trauert um ihren Mann David. Vor vier Jahren ist er gestorben, viel zu früh. Livs kostbarster Besitz: ein Gemälde, das er ihr einst schenkte. Der Maler: Édouard. Das Modell: Sophie. Als ihr dieses Gemälde genommen werden soll, ist sie bereit, alles zu opfern. Auch das eigene Glück …

Inhaltsangabe

Die Geschichte verbindet zwei Frauen über ein Jahrhundert hinweg durch ein einziges Gemälde – ein Bild, das für beide von unschätzbarem Wert ist und ihr Leben auf unerwartete Weise beeinflusst.

Während des Ersten Weltkriegs lebt Sophie mit ihrer Schwester in einem kleinen französischen Dorf, wo sie gemeinsam das Familienhotel weiterführen, während ihre Männer an der Front kämpfen. Die Zeiten sind hart, Nahrung ist knapp, und die deutsche Besatzung macht das Leben der Dorfbewohner unerträglich. Eines der wenigen Dinge, die Sophie von ihrem Ehemann Edouard geblieben sind, ist ein von ihm gemaltes Porträt – eine Erinnerung an ihre Liebe und ein Symbol für die Hoffnung auf seine Rückkehr. Doch als der deutsche Kommandant, der für das Dorf verantwortlich ist, Interesse an dem Bild zeigt, erkennt Sophie eine mögliche Chance, ihren Mann aus der Gefangenschaft zu retten. Sie ist bereit, alles zu tun, um ihn wiederzusehen – doch ihre Entscheidung wird schwerwiegende Folgen haben, die ihr Leben und ihre Zukunft unwiderruflich verändern.

Hundert Jahre später, in der Gegenwart, lebt Liv allein in London. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes David hat sie sich zurückgezogen, und das Einzige, was ihr von ihm geblieben ist, ist ein Gemälde, das er ihr einst in Spanien gekauft hat – ein Porträt einer Frau mit durchdringendem Blick, das Liv untrennbar mit ihrer Vergangenheit verbindet. Doch als eines Tages eine Erbengesellschaft an sie herantritt und das Bild als verschollenes Erbstück der Familie des Künstlers zurückfordert, steht Liv plötzlich vor einem existenziellen Kampf. Sie sieht das Gemälde als ihr rechtmäßiges Eigentum an und kann nicht verstehen, warum sie es abgeben sollte. Es beginnt ein erbitterter Rechtsstreit, in dem nicht nur um das Kunstwerk, sondern auch um Erinnerungen, Verlust und die Bedeutung von Besitz gestritten wird.

Die Geschichte wechselt geschickt zwischen Vergangenheit und Gegenwart und verknüpft die Schicksale von Sophie und Liv auf eindrucksvolle Weise. Während Sophie sich mit den moralischen Konsequenzen ihrer Entscheidungen im Krieg auseinandersetzen muss, kämpft Liv darum, nicht nur ihr Bild, sondern auch einen Teil ihres alten Lebens zu bewahren. Durch die präzisen und einfühlsamen Beschreibungen wird die Atmosphäre beider Zeiten lebendig – von den Entbehrungen und Ängsten des Krieges bis hin zu den Herausforderungen der modernen Welt.

Jojo Moyes erzählt in diesem Roman nicht nur eine Geschichte über Liebe und Verlust, sondern auch über die Frage, wie weit man für das kämpfen sollte, was einem wichtig ist – sei es ein Gemälde, eine Erinnerung oder ein geliebter Mensch.

Persönliche Meinung

Diese Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Besonders der historische Teil, der im Ersten Weltkrieg spielt, war eindrucksvoll und emotional geschildert. Man spürt das Leid und die Verzweiflung der Menschen, deren Männer an der Front kämpfen und die unter den harten Bedingungen der Besatzung zu überleben versuchen. Besonders Sophies Schicksal hat mich bewegt – ihre Entschlossenheit, für ihre Familie zu kämpfen, und die schwierigen moralischen Entscheidungen, die sie treffen muss, haben mich tief beeindruckt.

Im zweiten Handlungsstrang begleiten wir Liv in der Gegenwart, die mit ganz anderen, aber nicht weniger dramatischen Problemen konfrontiert wird. Ihr geliebtes Gemälde, das für sie eine große emotionale Bedeutung hat, wird plötzlich zum Zentrum eines erbitterten Rechtsstreits. Der Prozess zieht große mediale Aufmerksamkeit auf sich, da er sich in eine allgemeine Debatte über Kunstraub und die Restitution von gestohlenen Kunstwerken verwandelt. Besonders spannend fand ich, wie hier dargestellt wird, wie schnell Urteile gefällt werden, ohne die ganze Wahrheit zu kennen. Die Frage, wem das Bild tatsächlich gehört – Sophies Nachkommen oder Liv – ist viel komplizierter, als es auf den ersten Blick scheint.

Die Autorin versteht es meisterhaft, Vergangenheit und Gegenwart miteinander zu verknüpfen und große Themen wie Gerechtigkeit, Verlust und den Wert von Erinnerungen in eine packende Geschichte einzubetten. Auch die Liebesgeschichten in beiden Zeitebenen sind wunderbar erzählt – sie zeigen, dass wahre Liebe selbst die schwierigsten Zeiten überdauern kann.

Fazit

Ein emotional mitreißender Roman, der nicht nur eine spannende Geschichte erzählt, sondern auch zum Nachdenken anregt. Die Mischung aus historischen und aktuellen Ereignissen macht das Buch besonders lesenswert. Für mich eines der besten Werke von Jojo Moyes!

Meine Wertung