Juniper Moon – Das Schicksal von Arcanum

Kurzbeschreibung

Himmel und Hölle scheinen sich gegen June verschworen zu haben, als es heißt, dass sie sich den gefürchteten Trinitäts-Prüfungen unterziehen muss. An den Höfen der Hölle soll sie sich als Erbin von Luzifers Licht würdig erweisen, denn die Unsterblichen fürchten ihre unkontrollierbare Macht. Doch nicht nur grausame Hexenjäger und niederträchtige Engel legen der Hexe Steine in den Weg, sondern auch der amtierende Teufel der Unterwelt, Azazel: June wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert und weiß schon bald nicht mehr, ob er ihr Geliebter oder ihr Feind ist …

Inhaltsangabe

Nachdem Claudius besiegt wurde und Arcanum endlich befreit ist, könnte man meinen, dass June sich nun ausruhen und das Erreichte genießen kann. Doch ihre Reise ist noch lange nicht zu Ende. Als Wiedergeburt von Ada und Trägerin von Luzifers Licht steht ihr eine noch weitaus größere Prüfung bevor. Die Hölle selbst fordert ihren Tribut, und June muss sich den drei Prüfungen der Höfe der Hölle stellen, um ihr Erbe anzutreten. Sie kann sich dieser Aufgabe nicht entziehen, denn ihre Bestimmung verlangt es von ihr – und die Mächte, die über sie wachen, dulden keinen Widerspruch.

Die Prüfungen sind nicht nur eine Demonstration ihrer Macht, sondern auch eine Prüfung ihres Charakters und ihrer Loyalität. Jede Herausforderung bringt sie an ihre Grenzen, konfrontiert sie mit ihren tiefsten Ängsten und zwingt sie, sich zwischen Gut und Böse, zwischen Macht und Menschlichkeit zu entscheiden. Doch June muss bald erkennen, dass nichts so ist, wie es scheint. Die Intrigen zwischen Himmel und Hölle sind vielschichtiger als gedacht, und Feinde lauern nicht nur in der Dunkelheit, sondern auch dort, wo sie sie am wenigsten erwartet.

Während sie sich durch die gefährlichen Riten der Hölle kämpft, steht ihr Azazel zur Seite – der teuflische Krieger, der ihr Herz erobert hat. Doch je tiefer sie in die Geheimnisse der Unterwelt eintaucht, desto mehr Zweifel keimen in ihr auf. Ist Azazel wirklich auf ihrer Seite, oder verbirgt er etwas vor ihr? Wie viel von ihm kann sie wirklich vertrauen? Und welche Rolle spielt sie selbst in dem uralten Machtkampf zwischen Himmel und Hölle?

Mit jeder Prüfung enthüllt June neue Wahrheiten über sich selbst und die Welt, die sie zu kennen glaubte. Sie muss lernen, ihre Kräfte zu kontrollieren, ihre Verbündeten sorgfältig auszuwählen und zu erkennen, dass es keine einfachen Antworten gibt. Wer in diesem Krieg wirklich Freund oder Feind ist, entscheidet sich nicht allein durch Herkunft oder Loyalität, sondern durch Entscheidungen, die weitreichender sind, als June es je für möglich gehalten hätte.

Doch die Zeit läuft gegen sie. Während die Mächte der Hölle auf ihre endgültige Entscheidung warten, spitzt sich der Kampf um die Zukunft von Arcanum weiter zu. June muss sich entscheiden, ob sie ihr Schicksal annimmt – oder ob sie es wagt, einen eigenen Weg zu gehen.

Persönliche Meinung

Nachdem mir der erste Band gut gefallen hatte, war ich gespannt auf die Fortsetzung. Leider konnte mich dieser zweite Teil nicht annähernd so begeistern. Während im ersten Band noch eine spannende Handlung mit fesselnden Entwicklungen im Vordergrund stand, verlor sich diese Fortsetzung für meinen Geschmack viel zu oft in bedeutungslosen Gesprächen, endlosen Überlegungen und Szenen, die keinerlei wirklichen Mehrwert hatten. Statt Dynamik und Spannung gab es überwiegend Monologe, belanglose Diskussionen und viele Wiederholungen, die das Tempo unnötig ausbremsten.

Ein großes Problem war für mich auch, dass sich viele Dialoge im Kreis drehten und letztendlich nirgendwo hinführten. Es wurde viel spekuliert, gefordert, verhandelt und diskutiert, ohne dass dabei wirklich etwas voranging. In Kombination mit übermäßig detaillierten Beschreibungen – sei es von Outfits, Frisuren oder völlig unwichtigen Dingen – wirkte ein Großteil der Geschichte wie ein einziges Lückenfüller-Konstrukt, das nur dazu diente, möglichst viele Seiten zu füllen. Dadurch zog sich das Buch für mich sehr und die eigentlichen Höhepunkte gingen in all dem unnötigen Ballast regelrecht unter.

Ein weiterer Punkt, der mich zunehmend störte, war die Protagonistin selbst. Juniper war mir im ersten Band noch sympathisch, doch hier wirkte sie auf mich immer anstrengender. Ihr Sarkasmus, den ich zu Beginn noch unterhaltsam fand, wirkte irgendwann nur noch fehl am Platz. Sie musste scheinbar in jeder Situation einen Spruch bringen, egal ob dieser gerade passte oder nicht. Anstatt emotionaler Tiefe oder ernsthafter Momente zog sie viele Szenen durch ihre Kommentare ins Lächerliche, sodass ich mich irgendwann fragte, warum ich die Geschichte überhaupt ernst nehmen sollte, wenn sie es selbst nicht tat.

Zudem hatte ich das Gefühl, dass Juniper nicht wirklich als aktive Hauptfigur agierte. Sie wurde von äußeren Umständen getrieben, statt selbst Entscheidungen zu treffen oder etwas zu bewirken. Sie ließ sich von Ereignissen mitreißen, ohne wirklich Kontrolle über ihr eigenes Schicksal zu haben. Dadurch fehlte mir das Gefühl, dass sie tatsächlich eine Heldin ist, die ihre eigene Geschichte lenkt.

Fazit

Für mich war diese Fortsetzung leider eine Enttäuschung. Während die Welt und einige Nebencharaktere weiterhin interessant waren, wurde die eigentliche Handlung von zu viel überflüssigem Geplänkel erdrückt. Es fehlte an Dynamik, Überraschungen und einer starken Protagonistin, die ihre Geschichte selbst in die Hand nimmt. Wer einfach noch mehr Zeit mit den Charakteren verbringen möchte und sich an langatmigen Dialogen und Detailverliebtheit nicht stört, kann es vielleicht trotzdem genießen. Für mich war es leider nicht mehr als ein mittelmäßiges Finale.

Meine Wertung