Auf geheimnisvolle weise ist Ciri, Prinzessin von Cintra, in eine fremde Welt versetzt worden. Dort trifft sie auf einen Ritter, der sie für die »Dame vom See« hält. Eine letzte große Schlacht wird das Schicksal von Ciri und Geralt erfüllen: Wird sich die Prophezeiung bewahrheiten?
Die Saga um den Hexer Geralt von Riva erreicht in Die Dame vom See ihren Abschluss. Die Geschichte bringt die Schicksale von Geralt, Ciri vom Älteren Blut und ihren Weggefährten zu einem dramatischen Höhepunkt.
Nach ihrer Flucht durch den mystischen Schwalbenturm findet sich Ciri in einer unbekannten, fremdartigen Welt wieder. Diese wird von einem Elfenvolk beherrscht, das ihre Ankunft längst vorhergesehen hat. Die Elfen erwarten Großes von Ciri und sind entschlossen, sie nicht freizulassen, bis sie ihre Forderungen erfüllt hat. Doch Ciri plant ihre Flucht, entschlossen, den Zwängen dieser fremden Welt zu entkommen und zu ihren Freunden zurückzukehren.
Gleichzeitig kämpft sich Geralt mit seiner Gruppe von Gefährten durch eine von Gefahren gespickte Reise, um Yennefer zu retten. Die Zauberin wird im finsteren Schloss des grausamen Magiers Vilgefortz gefangen gehalten. Dieser foltert sie, um sie zu zwingen, Ciri für ihn aufzuspüren und auszuliefern. Geralt weiß, dass sein Ziel nicht nur Yennefers Freiheit, sondern auch eine entscheidende Rolle im Schicksal Ciris und der gesamten Welt ist.
Währenddessen steht das Land in Flammen: Die Heere von Nilfgaard und die vereinigten Streitkräfte der nördlichen Königreiche treffen in einer verheerenden Schlacht aufeinander, die unzählige Opfer fordert. Inmitten dieses Chaos und der Zerstörung werden lang bestehende Allianzen auf die Probe gestellt, Geheimnisse enthüllt und das Schicksal aller Beteiligten besiegelt.
Das Finale von Die Dame vom See war für mich eine große Enttäuschung und der schwächste Band der gesamten Hexer-Saga. Vor allem die erste Hälfte des Buches hat mich unglaublich frustriert. Die Handlung wird durch die Einführung neuer Nebencharaktere unnötig aufgebläht, deren Geschichten weder interessant noch relevant für den eigentlichen Verlauf sind. Diese Kapitel haben sich wie eine endlose Pflichtaufgabe angefühlt, und ohne sie hätte das Buch nichts verloren – im Gegenteil, die Spannung wäre erhalten geblieben.
Am meisten hat mich jedoch gestört, wie wenig Raum Geralt in diesem Band einnimmt. Er ist der zentrale Charakter der Reihe, und gerade im Finale hätte ich mir mehr über ihn gewünscht. Stattdessen bleibt er fast in der zweiten Reihe, während sich die Handlung mit langatmigen Nebenschauplätzen beschäftigt. Auch Ciris Geschichte, die eigentlich spannungsgeladen sein könnte, wurde so träge erzählt, dass es kaum Freude gemacht hat, ihr zu folgen.
Die zweite Hälfte des Buches hat kurzzeitig etwas an Fahrt aufgenommen. Zwei Kapitel waren tatsächlich spannend und haben mich fast glauben lassen, dass sich das Lesen doch gelohnt hat. Aber dieser Moment war schnell vorbei, und es ging wieder mit unnötigen Details und zähen Erzählungen weiter. Für mich hätte man das Buch locker um die Hälfte kürzen können – so wäre die Geschichte nicht nur spannender, sondern auch befriedigender gewesen.
Das Ende selbst war für mich der Tiefpunkt. Ich hatte große Erwartungen an einen würdigen Abschluss für eine Reihe, die ich so lange begleitet habe. Stattdessen wirkte das Finale lieblos und uninspiriert. Normalerweise bin ich traurig, wenn eine Buchreihe endet, aber hier war ich einfach nur froh, dass ich es hinter mir hatte. Schade, dass eine so großartige Saga mit einem so schwachen letzten Band enden musste.
Ein enttäuschender Abschluss der Hexer-Saga, der sich durch unnötige Längen und eine blasse Darstellung von Geralt auszeichnet – schade um das Potenzial dieser großartigen Reihe.