Ich hab dich im Gefühl

Ich hab dich im Gefühl

Kurzbeschreibung

Joyce überlebt nur knapp einen Unfall – und weiß, dass sie ab jetzt ganz anders leben will. Doch irgendetwas ist seltsam: Sie kann auf einmal fremde Sprachen und erinnert sich an Dinge, die sie gar nicht erlebt habt.
Justin ist als Gastdozent in Dublin. Er ist verdammt einsam, würde das aber nie zugeben. Als er eine junge Frau trifft, die ihm ungewöhnlich bekannt vorkommt, ist er verwirrt – er kommt einfach nicht drauf, woher er sie kennen könnte …

Inhaltsangabe



In den Wirren seines geschiedenen Lebens zieht Justin Hitchcock, ein Amerikaner und Kunst- sowie Architekturprofessor, nach London, um seiner Tochter Bea näher zu sein. Derzeit als Gastdozent am Trinity College in Dublin tätig, wird er trotz seiner Spritzenangst zu einer Blutspende überredet.

Joyce, im fünften Monat schwanger, erleidet einen schicksalhaften Sturz die Treppe hinunter, der zum Verlust ihres Kindes führt. Im Krankenhaus erhält sie eine dringend benötigte Bluttransfusion. Bei der Entlassung holt sie ihr leicht dementer Vater ab. Auf dem Heimweg beschließt sie, ihr Leben radikal zu verändern, und lässt ihre Haare kurz schneiden. Später trennt sie sich von ihrem Ehemann Connor und zieht zu ihrem Vater.

Joyce stellt fest, dass sie plötzlich Latein und Französisch beherrscht und ein umfangreiches Wissen über Kunst besitzt. Die einstige Vegetarierin entwickelt eine Vorliebe für blutige Steaks und fühlt sich zudem zu einem Amerikaner hingezogen, den sie zwei oder dreimal über den Weg läuft. Liegt diese Anziehungskraft an dem fremden Blut, das nun durch ihre Adern fließt?

Persönliche Meinung

Der Schreibstil von Cecelia Ahern ist wie gewohnt, flüssig und verständlich, mit lebendigen und bildhaften Beschreibungen. Die Erzählung wechselt zwischen den Perspektiven von Joyce und Justin. Der Übergang zwischen den Blickwinkeln ist geschickt gestaltet, fließend und ermöglicht eine klare Zuordnung, wer gerade die Geschichte erzählt. Dieser Perspektivenwechsel gewährt tiefe Einblicke in die Gedanken und Gefühle beider Charaktere. Besonders humorvolle Momente ergeben sich durch Joyce’s überforderten 75-jährigen Vater, der mit der modernen Welt kämpft, und durch Justins nachdenkliche Gedanken in kursiver Schrift während Gesprächen.

Leider verliert die Geschichte im letzten Drittel an Spannung und wird mir zu langatmig. Cecelia Ahern konnte die anfängliche Dynamik nicht aufrechterhalten, und die Entwicklungen zwischen Joyce und Justin erscheinen übertrieben und unglaubwürdig. Das Ende enttäuscht, da es zu schnell kommt und ohne emotionale Tiefe bleibt.

Fazit

Die gesamte Handlung wirkt utopisch, und obwohl der Schreibstil angenehm ist, bleiben die Höhepunkte des Buches auf die Zeiten beschränkt, in denen Joyce und ihr Vater gemeinsam Zeit verbringen. Die liebevolle Beziehung zwischen den beiden, geprägt von Joyce’s Geduld und Fürsorge sowie dem liebevollen Rückblick des Vaters auf seine verstorbene Frau Gracie, bildet die wahre Liebesgeschichte in diesem Roman.

Meine Wertung