Der letzte Wunsch

Kurzbeschreibung

Der Hexer Geralt von Riva verdient sein Geld mit Kämpfen gegen Ungeheuer aller Art. Über einen Mangel an Aufträgen kann er sich nicht beklagen, denn es gibt genügend Leute, die dringend Hilfe gegen Vampire, Drachen und andere dämonische Wesen brauchen. Als Geralt eines Tages einen Luftgeist befreit, schlägt ihn dieser mit der verhängnisvollen und quälenden Liebe zu der schönen Zauberin Yennefer. Und dann wird Geralts bester Freund schwer verletzt und braucht seine Hilfe…

Inhaltsangabe

„Der letzte Wunsch“ bietet einen faszinierenden Einblick in die Welt von Geralt von Riva, einem unzufriedenen Monsterjäger, der sich trotz seiner Unzufriedenheit nicht von seinem Beruf lösen kann. In einer Sammlung von Episoden erleben wir seine Begegnungen mit Ungeheuern, seine Auseinandersetzungen mit magischen Bannen und seine gelegentlichen, weisen Ratschläge. Geralt ist meist ein schweigsamer Beobachter, der jedoch immer dann zur Stelle ist, wenn es darauf ankommt, entscheidend einzugreifen.

Zu den markanten Figuren in Geralts Leben gehören die geheimnisvolle Zauberin Yennefer, der lebensfrohe Dichter Rittersporn und die weise Priesterin Nenneke, die ihm alle auf unterschiedliche Weise bedeutsam sind. Ihre Geschichten verflechten sich mit Geralts Abenteuern und bereichern die Erzählung.
Dieser Band dient als Vorgeschichte für eine umfangreichere Buchreihe, die Geralts weiterführende Abenteuer erzählt.

Persönliche Meinung

Die Begeisterung für klassische Fantasy könnte bei Lesern dieses Buches in beiden Richtungen ausschlagen, und das aus identischen Gründen. Einerseits schöpft Sapkowski tief aus dem Brunnen der traditionellen High Fantasy, komplett mit Elfen, Zwergen, Drachen und ausgedehnten, mystischen Landschaften. Andererseits spielt der Autor bewusst mit etablierten Motiven des Genres und verwebt diese mit Elementen aus bekannten Märchen. In seinen Geschichten finden sich Zauber, die allein durch die Kraft der Liebe gebrochen werden können, Prinzessinnen, die in Türmen gefangen sind, und „tölpelhafte Prinzen“, die sie zu retten versuchen, sowie Anspielungen auf klassische Märchenfiguren und -situationen.

Obwohl Sapkowski’s Schreibweise auf den ersten Blick spielerisch und ironisch erscheint, verfehlt sie dennoch die Schwelle zur reinen Parodie. Vielmehr besticht sie durch eine entspannte Erzählweise, die auf überflüssige Erläuterungen verzichtet und den Leser direkt ins Geschehen zieht. Bemerkenswert ist, wie ernsthaft sich der Autor mit Themen wie Ausgrenzung und Rassismus auseinandersetzt – Problematiken, die erst Jahrzehnte später breite gesellschaftliche Beachtung finden sollten. Der Konflikt zwischen Menschen und Elfen, der an ähnliche narrative Konstellationen bei Tad Williams erinnert, wird ohne die sonst übliche epische Breite behandelt.

Anstatt einen durchgängigen Roman zu präsentieren, bietet das Buch eine Sammlung locker verbundener Kurzgeschichten. Diese sind durch eine übergeordnete Rahmenhandlung und wiederkehrende Charaktere miteinander verwoben, was der Erzählung Struktur verleiht, ohne die einzelnen Abenteuer in ihrer Intensität zu mindern.

Fazit

Diese Buchreihe ist ein echtes Juwel für Liebhaber der Fantasy! Die Handlung zieht den Leser von Beginn an in ihren Bann und lässt kaum Raum, das Buch aus der Hand zu legen. Für all jene, die sich nach einer Entführung in fremde Welten sehnen, ist diese Serie ein absolutes Muss. Die lebendig gestalteten Charaktere, die intensiv spürbare Atmosphäre und die emotionalen Tiefen der Geschichte machen das Leseerlebnis zu einem außergewöhnlichen Abenteuer. Es ist ein beeindruckendes Werk, das die Leser in eine andere Dimension versetzt und dort festhält.

Meine Wertung