Britt-Marie war hier

Autor:

Fredrik Backman

Verlag:

Fischer Taschenbuch

ISBN:

978-3442493913

Seiten:

512

Teile:

1 von 1

Genre:

Lustige Romane

Erschienen:

14.12.2022

Wertung:

4 von 5 Punkten

Kurzbeschreibung

Inhaltsangabe

Britt-Marie, eine frisch getrennte 63-Jährige, findet sich unerwartet auf der Suche nach einem neuen Lebensabschnitt. Da die Rente noch in weiter Ferne liegt, vermittelt ihr das Arbeitsamt eine Hausmeisterposition im Jugendzentrum von Borg. Mit ihren ungewöhnlichen Wunderwaffen Faxin und Natron begibt sich Britt-Marie auf eine Reise ins Unbekannte.

In dem kleinen Dorf Borg angekommen, erlebt sie eine überraschende Kulisse: eine einzige Durchgangsstraße, auf der sich die Post, die Pizzeria und die Autowerkstatt ein Geschäft teilen. Viele Häuser tragen ein „Zu Verkaufen“-Schild, und die einst belebten Läden sind geschlossen. Britt-Marie steht vor der Frage, auf was sie sich eingelassen hat. Die Jugendlichen im Dorf haben nur eins im Kopf – Fußball! Doch bald erkennt Britt-Marie, dass diese scheinbare Idylle genau das ist, wonach sie sich während ihrer Ehejahre gesehnt hat.

Sie wird selbstbewusster, übernimmt nicht nur die Reinigungsaufgaben, sondern beweist auch handwerkliches Geschick beim Aufbau von IKEA-Möbeln. Schließlich wird sie sogar Trainerin einer Fußballmannschaft. Doch dann tritt Kent, ihr Ehemann, wieder in ihr Leben und wirbelt alles durcheinander, eröffnet jedoch auch neue Perspektiven für Britt-Marie.

Persönliche Meinung

Fredrik Backman hat mit Britt-Marie erneut eine faszinierende Persönlichkeit geschaffen, deren liebenswerte Seiten sich erst nach und nach offenbaren. Schon mal als „Meckerziege“ betitelt und mit einem ausgeprägten Putzfimmel ausgestattet, gibt sie nicht bei jedem den besten ersten Eindruck ab. Doch Britt-Marie hat schon seit ihrer Kindheit das Gefühl, die falsche Tochter zu sein. Unschön und falsch mag sie sich fühlen, aber sie möchte zumindest alles richtig machen.

Ihr Ehemann Kent hat ihre Fürsorglichkeit einfach hingenommen, aber die Kinder sind längst aus dem Haus, und Kent kann für sich selbst sorgen. Vielleicht ist es an der Zeit, dass sich Britt-Marie endlich Gedanken um sich selbst macht. Ihr neuer Job im vor der Schließung stehenden Jugendzentrum von Borg bringt allerdings Überraschungen mit sich. Doch Britt-Marie geht erstmal ihrer Leidenschaft nach – dem Saubermachen.

Anfangs mag sie mit ihrer rechthaberischen und etwas altmodischen Art nerven, besonders die Mitarbeiterin des Arbeitsamtes, die sich mit ihr herumschlagen muss. Doch mit der Zeit gewinnt man Respekt für Britt-Marie, die in einem eigentlich nicht existierenden Job ihren Platz findet. Wie sie das Dorf aufmischt, hat eine besondere Wirkung. Man könnte denken, dass sie einen Stock verschluckt hat, wenn sie wieder mit unnachgiebiger Steifheit auftritt. Doch im nächsten Moment schmunzelt man, wenn ihre Aufgabe Früchte trägt und den Dorfbewohnern Einsichten bringt und den Kindern ihre Fußballmannschaft.

Witzig, komisch, klug und warmherzig wirbelt Britt-Marie durch Borg. In den tragischen Momenten wächst sie über sich hinaus und bleibt dennoch sich selbst treu. Schließlich kann man, wer einen ordentlichen Besteckkasten besitzt, kein schlechter Mensch sein.

 

Fazit:

Fredrik Backman hat einen Roman geschaffen, der für Leser, die gerne lachen und zugleich Emotionen erleben möchten, wie geschaffen ist. Britt-Marie mag anfangs als nervig und klischeehaft erscheinen, aber im Laufe der Zeit lernt man ihre verschiedenen Facetten kennen und lieben. Eine schöne Geschichte über eine Frau, die erst lernen muss, mit ihrem eigenen Leben zurechtzukommen, und dabei auf Dinge stößt, von denen sie nie zu träumen gewagt hätte. Perfekt für Leser mit Weitblick und daher:

Meine Wertung: 

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