Ein unvergänglicher Sommer

Autor:

Isabel Allende

Verlag:

Suhrkamp Verlag

ISBN:

978-3518428306

Seiten:

350

Teile:

1 von 1

Genre:

Drama

Erschienen:

13.08.2018

Wertung:

4 von 5 Punkten

Kurzbeschreibung

Ein Schneesturm in Brooklyn, und den Auffahrunfall tut Richard als belanglose Episode ab. Aber kaum ist der eigenbrötlerische Professor zuhause, steht die Fahrerin des anderen Autos vor der Tür. Evelyn ist völlig aufgelöst: In ihrem Kofferraum liegt eine Leiche. Zur Polizei kann sie nicht, denn das scheue guatemaltekische Kindermädchen ist illegal im Land. Richard wendet sich Hilfe suchend an Lucía, seine draufgängerische chilenische Untermieterin, die ebenfalls an der Uni tätig ist. Lucía drängt zu einer beherzten Aktion: Die Leiche muss verschwinden. Hals über Kopf machen sie sich auf den Weg in die nördlichen Wälder, auf eine Reise, die die drei zutiefst verändern wird. Und am Rande dieses Abenteuers entsteht etwas zwischen Richard und Lucía, von dem sie beide längst nicht mehr zu träumen gewagt hatten.

Inhaltsangabe

In Isabel Allendes Roman „Ein unvergänglicher Sommer“ kollidieren zu Beginn drei herausragende Persönlichkeiten. Da ist zunächst der verhärtete Richard, ein etwas unbeholfener und weltfremder 60-jähriger Uniprofessor. Gegenüber steht ihm Lucia, eine temperamentvolle Gastdozentin aus Chile, die zwei Jahre älter ist und einer möglichen Affäre mit ihm nicht abgeneigt ist. Die dritte im Bunde ist Evelyn, eine schüchterne Flüchtling aus Guatemala, die als Kindermädchen in Brooklyn für eine wohlhabende Familie arbeitet.

Die skurrile Rahmenhandlung entfaltet sich, als Evelyn ausgerechnet Richard um Hilfe bittet, nachdem er mit seinem Auto auf das Fahrzeug ihrer Arbeitgeber aufgefahren ist. Ihr Anliegen ist es, die Frauenleiche im Kofferraum ihres Wagens verschwinden zu lassen. Dies geschieht während eines Schneesturms in Brooklyn, der die drei dazu zwingt, auf engstem Raum zusammenzubleiben.

Isabel Allende vertieft sich innerhalb dieser eigenwilligen Rahmenhandlung in die Schicksale der drei Hauptprotagonisten. Zahlreiche Rückblenden beleuchten eingehend Evelyns Kindheit in Guatemala und ihre Flucht vor der örtlichen Mafia in das vermeintliche Land der Freiheit, Amerika. Auch Lucias Vergangenheit in Chile sowie Richards Persönlichkeit mit seiner pedantischen Korrektheit werden sorgfältig ausgestaltet.

Nach einer Abfolge von aufwühlenden Ereignissen, darunter eine Polizeikontrolle mit einer Leiche im Kofferraum, wenden sich die drei Hauptfiguren schließlich der Aufklärung des Mordfalls zu. In ihren Ermittlungen führt sie der Weg in Evelyns Gastfamilie, wo die Fassade der vermeintlich besseren Gesellschaft Risse zeigt. Hier treten nicht nur die Herausforderungen eines schwerbehinderten Kindes, sondern auch die Frustrationen einer Ehefrau im goldenen Käfig schonungslos zutage.

Persönliche Meinung

Obwohl die Erzählung in gemächlichem Tempo voranschreitet, verleiht sie einen beeindruckenden Einblick. Durch zahlreiche Rückblicke werden die vergangenen Erfahrungen der drei Schicksalsgefährten enthüllt und zeigen, wie sie zu den Menschen wurden, die sie heute der Welt präsentieren. Das Lesen der Erlebnisse der beiden Frauen, die in Guatemala und Chile aufgewachsen sind, regt zum Nachdenken an und offenbart nicht nur Liebes- und Lebensgeschichten, sondern auch politische Unruhen, prekäre Verhältnisse, Gewalt gegen Frauen und die amerikanische Flüchtlingspolitik. Trotz der Ernsthaftigkeit der Themen ist das Buch äußerst unterhaltsam und vermittelt ein positives Gefühl.

Fazit:

Ein Werk, das daran erinnert, nicht ausschließlich in der Vergangenheit zu verweilen und sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen. Solange man Mut beweist und die Zukunft furchtlos mit offenen Armen begrüßt, ist der Sommer des Lebens noch nicht vorbei!

Meine Bewertung:

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